Japanisches Pharmaunternehmen produziert Medikament gegen ultraseltene Krankheit in Wien
Takeda hat seinen Hauptsitz in Japan und forscht seit Jahrzehnten an neuartigen Arzneimitteln für Patient:innen mit seltenen und komplexen Krankheiten. Am Wiener Standort wurde ein neues Medikament entwickelt, das die seltene genetische Blutgerinnungsstörung “cTTP” behandeln soll. Produziert wird von Wien aus für den Weltmarkt.
Forschung und Produktion in Österreich
Das in Österreich erforschte und produzierte Medikament gegen die kongenitale thrombotisch-thrombozytopenische Purpura (cTTP) von Takeda ist das weltweit erste zugelassene rekombinante ADAMTS13-Protein zur Behandlung dieser ultraseltenen Krankheit. Das Ziel: Das Risiko für Blutgerinnsel bei betroffenen Patient:innen zu verringern. Das Medikament soll sowohl in akuten Fällen als auch zur prophylaktischen Therapie angewendet werden. Es wurde erfolgreich in klinischen Studien in elf Ländern getestet, darunter Österreich, Japan und die USA.
8 Österreicher:innen von cTTP betroffen
Momentan soll es in Österreich acht Patient:innen geben, die von cTTP betroffen sind. Einige von ihnen werden bereits mit dem neuen Arzneimittel behandelt, denn seit Anfang August 2024 ist dieses auch in der EU zugelassen. “Im Bereich der Blutgerinnungsstörungen trägt Forschung aus Österreich zur Gestaltung neuer Therapiemöglichkeiten in der Medizin in ganz Europa und auf der gesamten Welt bei“, weiß Dr. Cihan Ay, Professor im Fachbereich Hämatologie an der Medizinischen Universität Wien.
Über die Krankheit
cTTP ist eine seltene, angeborene, chronische Blutgerinnungsstörung. Verursacht wird sie durch einen Mangel des Enzyms ADAMTS13. Die Rate der Neuerkrankungen liegt laut der PR-Agentur “Public Health” bei etwa einer Neuerkrankung pro einer Million Menschen. Wird cTTP nicht behandelt, können Blutgerinnsel auftreten, die zu Folgeerkrankungen wie Nierenversagen, Schlaganfällen und Herzinfarkten führen können.
„Die Zulassung dieses Medikaments unterstreicht die bedeutende Rolle unserer österreichischen Forscher:innen innerhalb des globalen Forschungs- und Entwicklungsnetzwerks von Takeda. (…) Diese Errungenschaft festigt Österreichs Position als zentraler Standort für Forschung und Entwicklung bei Takeda und bringt uns einen Schritt näher, die Gesundheit von Patient:innen mit ultra-seltenen Erkrankungen weltweit zu verbessern“, so Manfred Rieger, Geschäftsführer und Standortleiter des Forschungs- und Entwicklungsbereiches von Takeda in Österreich.
Medikamente in Europa produzieren
Takeda hebt hervor, einen wertvollen Beitrag zur globalen Gesundheitsversorgung leisten zu wollen und dass sich seine Forschungsarbeit positiv auf ganz Europa auswirkt – die Covid-Krise wird als Beispiel genannt. Auch da war es laut dem Pharmaunternehmen essenziell, Medikamente auch in Europa zu produzieren. Vor allem für Menschen, die unter einer seltenen Krankheit leiden, sei es entscheidend, schnell und einfach an lebenswichtige Arzneimittel zu kommen.