Arbeitszeit

Japans Regierung will die Vier-Tage-Woche fördern

Tokio: Regierung fördert Vier-Tage-Woche © cegoh on Pixabay
Tokio: Regierung fördert Vier-Tage-Woche © cegoh on Pixabay
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In der Corona-Zeit wurde auch die Diskussion über die Zukunft der Arbeitswoche wieder intensiver. Viele Arbeitnehmer und auch Unternehmen weltweit tendieren zu einer Vier-Tage-Woche beziehungsweise zur 30/32-Stunden-Woche. Das hat sich in Österreich unter anderem in einer Umfrage von karriere.at gezeigt (Trending Topics berichtete). Eine konkrete Maßnahme will jetzt die japanische Regierung umsetzen: Das Kabinett unter Premierminister Yoshihide Suga will laut der Zeitung Mainichi Shimbun Firmen dazu ermutigen, Angestellten die Wahl zwischen Fünf- und Vier-Tage-Woche zu geben.

Viele Unternehmen können sich 30-Stunden-Woche vorstellen

Vier-Tage-Woche bringt mehr Zeit mit Familie

Mainichi Shimbun zufolge sind die Meinungen über den Plan der Regierung geteilt. Für viele Experten ist es eine wichtige Maßnahme, um die Work-Life-Balance zu verbessern und Angestellten mehr Zeit mit ihrer Familie zu ermöglichen. Andere befürchten dadurch einen Rückgang bei der Produktivität. Außerdem gebe es in Japan bereits ein Problem mit einer Knappheit an Arbeitsplätzen, was sich durch die kürzere Arbeitswoche nicht ändern werde.

Ein Unternehmen, das schon länger auf eine kürzere Arbeitswoche setzt, ist der Webdienstanbieter Yahoo Japan. Bereits seit 2017 dürfen sich Angestellte mit Kindern oder anderen familiären Verantwortungen bis zu drei Tage pro Woche frei nehmen. Diese freien Tage sind jedoch unbezahlt. „Diese Maßnahme hat generell viel Zustimmung erfahren. Viele Angestellte sagen, dass sie sich so zeitlich besser an die Aktivitäten ihrer Kinder anpassen können“, heißt es von Yahoo Japan. Von 7.000 Mitarbeitern hätten jedoch nur 100 dieses Angebot wahrgenommen.

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Experten fürchten Gehaltskürzungen

Hisashi Yamada, Vizepräsident des Thinktanks Japan Research Institute, bezweifelt, dass sich die Vier-Tage-Woche bald in Japan durchsetzen wird. Die Organisation der Maßnahme könne sehr komplex sein. „Wenn beispielsweise ein Angestellter einen zweiten Job hat, wäre es schwierig zu ermitteln, wie lange er insgesamt pro Woche arbeitet“, zitiert Mainichi Shimbun Yamada. Viele kleinere Unternehmen könnten sich außerdem die Vier-Tage-Woche nicht leisten, während größere Unternehmen sie verpflichtend machen könnten, um Kosten zu reduzieren. Das könne für viele Arbeitnehmer ungewollte Gehaltskürzungen bedeuten.

Die japanische Regierung will mit der Vier-Tage-Woche unter anderem auch Angestellten die Weiterbildung und das Erlangen neuer Fähigkeiten ermöglichen. Nutzen die Arbeitnehmer ihren zusätzlichen freien Tag für solche Zwecke, sollen sie künftig Förderungen erhalten. In Zukunft sollen laut dem Kabinett „diverse Arbeitsstile“ miteinander koexistieren. Yamada zufolge muss die Regierung dabei sicherstellen, dass die Angestellten immer noch die Wahl haben, ob sie weniger Arbeitstage haben oder nicht.

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