Jeder fünfte Smartphone-Nutzer weltweit verwendet einen Werbeblocker, behauptet neue Studie
Dass Werbeblocker Publishern ordentlich viel Geld kosten, das haben wir hier schon des öfteren berichtet. Marktforscher Juniper Research etwa geht davon aus, dass Online-Medien im Jahr 2020 etwa 28 Mrd. US-Dollar mehr verdienen könnten, gäbe es keine Adblocker-Software.
Jetzt alarmiert eine gemeinsame neue Studie der irischen Firma PageFair, ein Anti-Adblocker-Spezialist, und der App-Analysefirma Priori Data aus Berlin vor der wachsenden Nutzung von Werbeblockern auf Smartphones. Sie wollen errechnet haben, dass weltweit mindestens 419 Millionen Menschen eine Adblocker-Software auf ihrem Smartphone installiert haben – bei rund zwei Milliarden Smartphone-Nutzern wäre das jeder fünfte. Im Vergleich zum Vorjahr soll die Nutzung um 90 Prozent gestiegen sein.
Die gute Nachricht
Für Webseiten, die sich via Werbung finanzieren, sind solche Nachrichten keine guten – immerhin wandern immer mehr der Zugriffe auf mobile Geräte, während die Desktop-Nutzung stagniert. Der Pagefair-Studie zufolge sollen mobile Werbeblocker aber vor allem im asiatischen Raum verbreitet sein, vor allem in China, Indien und Indonesien. im asiatisch-pazifischen Raum soll die Quote bereits 36 Prozent der Smartphone-User ausmachen. Beliebtester mobiler Werbeblocker ist der Studie zufolge der UC Browser einer chinesischen Firma, der eine Funktion zum Ausblenden von Anzeigen verbaut hat.
Von den knapp 420 Millionen Adblock-Nutzern weltweit kommen lediglich 33 Millionen aus Europa, knapp 24 Millionen aus den USA. Bedeutet: Blockade-Programme am Smartphone sind in den Weltregionen, in der der meiste Umsatz mit digitaler Mobile-Reklame gemacht wird, noch nicht sehr stark verbreitet. Auf Desktop-Geräten liegt die Nutzungsrate gerade in Mitteleuropa viel höher.