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Jentis: Wiener Scale-up holt 11 Mio. Euro für die 1st-Party-Data-Ära

Führungsteam von Jentis. © Jentis
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2024 wird Google dem 3rd Party Cookie den Todesstoß versetzen – und spätestens dann die gesamte Digital-Werbebranche auf die Suche nach Lösungen für First-Party-Data machen. In genau diese Kerbe schlägt das Wiener Scale-up Jentis, das sich mit seiner Lösung für Server-Side Tracking bereits einen Namen gemacht hat. Nun kommt die große Series-A-Runde.

Denn Jentis nimmt 11 Millionen Euro auf, und zwar von Lead-Investor Bright Pixel Capital (ehemals Sonae IM) Co-Investor 3TS Capital Partners sowie Bestandsinvestor Pragmatech Ventures. Die Runde, in der keine Angaben zur Unternehmensbewertung gemacht werden, folge Die auf ein starkes Wachstumsjahr, in dem die Nachfrage nach besserer Datenerfassung und Datenschutzkonformität signifikant gestiegen sei. Man habe Anklang bei großen europäischen E-Commerce-Händlern, im Bank- und Finanzwesen sowie bei bedeutenden Medienhäusern im deutschsprachigen Raum und in den USA gefunden.

Nun will Jentis-CEO und Gründer Thomas Tauchner aus DACH-Region heraus nach Nordeuropa (damit ist Skandinavien plus UK gemeint) sowie in Benelux als jeweils „sehr Daten-affine Märkte exportieren. „Der Bedarf an Daten wird immer höher, aber die Verfügbarkeit der Daten nimmt ab, wegen technischen und rechtlichen Restriktionen“, sagt Tauchner. „Die DSGVO wird ein Export-Schlager in den USA und in Asien.“ Durch sein Tool könnten Online-Marketer die Datenqualität erhöhen und gleichzeitig die Compliance sichern.

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Jentis: Ein Katalysator für bessere User-Daten

Jentis bietet dabei nicht eine Alternative zu Google Analytics und Co, sondern vielmehr eine Data Capture Platform (DCP), die quasi wie ein Katalysator zwischen dem Web-User und einem Unternehmen wirkt. Über Connectoren können bestehende Plattformen, über die bisher Werbedaten erfasst wurden (Google, Meta, TikTok, Twitter/X, AdForm usw.) angedockt werden – aber so, dass der Anwender Data Owner bleibt. „Die Plattform läuft im Auftrag des Webseiten-Betreibers, der hat 100 Prozent Zugriff auf die Daten“, so Tauchner. Die DCP sei ein Full-Managed-Service, das in der Ionos Cloud in Deutschland laufe. Das Unternehmen hat heute 45 Mitarbeiter:innen und über 100 Kunden im DACH-Raum, Nordeuropa und den USA.

Jentis erhielt 2022 in einer Seed-Finanzierungsrunde bereits 3,3 Millionen Euro, nun wolle man mit den frischen 11 Mio. Euro die genannten Schlüsselmärkte in Europa knacken und auch den USA vermehrt Fuß fassen. Eine der ganz großen Online-Tageszeitungen in den Staaten etwa nutzt Jentis bereits, um die Daten seiner Leser:innen zu schützen. Generelles Ziel ist laut Tauchner, eine „Universal Data Capture“-Plattform zu schaffen – und zwar eine, mit der die First-Party-Datenerfassung auf Apps und die Vereinheitlichung von Daten aus Apps und Web funktioniert.

Es sei mit der Plattform aber nicht möglich, die von Apple eingeführte App-Tracking Transparency (Opt-in-Abfrage) zu umgehen. Wie bekannt, lässt Apple aus Datenschutzgründen App-Tracking in iPhone-Apps nur mehr per Opt-in zu – das hat Meta bereits die Bilanz verhagelt und sogar App-Startups gekillt.

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