Joby Aviation: Testerlaubnis in den USA für Flugtaxi lässt Börsenkurs explodieren
In Europa ist meist die Rede von Lilium oder Volocopter, während in den USA vor allem das Startup Joby Aviation zur Speerspitze der eVTOL-Bewegung (kurz für electric Vertical Take-Off and Landing aircraft) wurde. Seit mehreren Jahren arbeitet das sogar börsennotierte Unternehmen an Flugtaxis, die mit Hilfe von elektrisch angetriebenen Propellern Hubschrauber-artige Flugzeuge zum Personentransport in die Lüfte erheben wollen.
Und da sind die US-Amerikaner, die mit Toyota einen wichtigen strategischen Produktionspartner gewonnen haben, den Europäern am US-Markt einen Schritt voraus. Denn Joby Aviation hat bekannt gegeben, dass es nach der erteilten Flugerlaubnis „voraussichtlich das erste eVTOL-Flugzeug sein, das an einen Kunden ausgeliefert wird“. Das erteilte Zertifikat der Federal Aviation Administration (FAA) erlaubt es Joby, mit der Flugerprobung seines ersten Prototyps zu beginnen. Den Anlass nutzte sogar der kalifornische Governor Gavin Newsom, um sich mit JoeBen Bevirt, Gründer und CEO von Joby Aviation, medienwirksam in Szene zu setzen.
Nach der Erteilung der FAA-Lizenz hofft man bei Joby nun, dass man mit kommerziellen Flügen 2025 starten kann – ursprünglich war 2024 angepeilt worden. Eines der ersten Einsatzszenarien könnte in New York sein: Dort will nämlich Delta Air Lines, eine der drei großen US-Fluggesellschaften und generell weltweit zweitgrößte Fluggesellschaft, einen Shuttle-Service mit Joby zwischen Manhattan und dem JFK-Flughafen einrichten. In dem eVTOL haben ein Pilot und 4 Passagiere Platz, der Top-speed wird mit 200 mph (ca. 322 km/h) angegeben.
Außerdem hat Joby Tetsuo „Ted“ Ogawa, den Präsident und CEO von Toyota Motor North America, zum Mitglied des Verwaltungsrats des Unternehmens gemacht. Da soll die enge Verbindung zu einem der größten Autokonzerne der Welt, der bereits 400 Mio. Dollar in Joby investierte, unterstreichen.
Dieses Paket an Nes hat nun die Aktie von Joby in die Höhe getrieben. In der Nacht auf Donnerstag kletterte JOBY um satte 40 Prozent nach oben. Bei einem Preis von mehr als9 Dollar je Aktie liegt sie aber vom Allzeithoch im Jahr 2021 von 15 Dollar noch weit entfernt. Die Marktkapitalisierung liegt aber wieder bei immerhin 5,6 Milliarden Dollar. Der Marktstart 2025 könnte den Kurs noch weiter nach oben treiben. Die europäischen Rivalen Volocopter (Paris, 2024) und Lilium (2025) wollen in den nächsten Jahren ebenfalls kommerzielle Flüge anbieten.
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