Joulzen will alte Öltanks zu intelligenten Wärmespeichern umrüsten
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Das Wiener Startup Joulzen hat sich vorgenommen, die Nutzung und Speicherung von überschüssiger Sonnenenergie neu zu denken. Der Plan: alte Öltanks zu modernen, intelligenten Wärmespeichern umrüsten. Ihre Innovation sorgt laut Gründer-Team Florian Schellnast und Sebastian Rigger für wesentlich geringere Heizkosten. Außerdem soll die Lösung von Joulzen CO₂-Emissionen verringern und den Einfluss von Energiepreisschwankungen minimieren.
Die Joulzen-Gründer präsentieren in der Show 2 Minuten 2 Millionen ihr Konzept: den Umbau von Öltanks in saisonale Wärmespeicher mit integrierter Regelungseinheit. Als geeignetes Speichermedium innerhalb des Tanks dient Wasser. Diese umweltfreundliche Lösung soll überschüssige Sonnenenergie speichern, was die laufenden Kosten gegenüber herkömmlichen Ölheizungen um mehr als 50 Prozent senke – eine nachhaltige und effiziente Alternative.
Die Ursprungsidee kam Schellnast dank seiner Schwiegermutter: Sie tauschte ihre Ölheizung gegen eine Wärmepumpe aus. Folglich blieb ein vermeintlich nutzloser Öltank im Keller zurück. Um die kostenintensive Entsorgung des Stahltanks zu umgehen, reifte der Gedanke, eine alternative Nutzungsmöglichkeit zu finden.
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Die Teilnahme bei 2 Minuten 2 Millionen sicherten sich die Gründer durch den Sieg beim i2c Demo Day des Innovation Incubation Center der TU Wien – das große Highlight ihres Zusatzstudiums. „Wir wussten, wir müssen unsere Idee bei 2 Minuten 2 Millionen authentisch und überzeugend rüberbringen. Wir wollten einerseits die Finanzierung sichern und andererseits unsere Bekanntheit steigern“, so Co-Founder Sebastian Rigger.
Joulzen wirbt mit einer jährlichen Ersparnis von 3000 Euro gegenüber einer Ölheizung und einem Autarkiegrad von 87 Prozent – Nutzer:innen sind demnach nur noch in geringem Maße vom Stromnetz abhängig. Ab Sommer wird Joulzen laut Rigger in den Markt einsteigen, um ihr Produkt zu vertreiben. Dazu benötigen sie frisches Kapital.
Deal über 250.000 Euro
Joulzen setzte auf einen Einstieg der Investor:innen Mathias Muther, Erich Falkensteiner oder Eveline Steinberger. Die Einstiegsforderung des Startups: 100.000 Euro für 7 Prozent Beteiligung. Mathias Muther zeigte sich hinsichtlich der Umsetzung zunächst skeptisch: „Ich stelle es mir aufwändig vor, die alten Öltanks so zu isolieren, dass die Wärme nicht verloren geht.“ Die beiden Gründer waren auf entsprechende Nachfragen vorbereitet und wiesen auf ihr Plug&Play-System hin, das nach einem Baukastenprinzip anwendbar sei.
Am Ende einigten sich Muther und Steinberger – beide im Gebiet der erneuerbaren Energien zuhause – auf ein gemeinsames Investment von insgesamt 250.000 Euro für 25,1 Prozent der Firmenanteile. Die Teilnahme an der Show war somit aus finanzieller Sicht ein voller Erfolg für Joulzen. Gründer Sebastian Rigger freut sich auf die kommenden Monate: „Ab jetzt haben wir wieder vollen Fokus auf das Produkt und können medial ein bisschen durchschnaufen.“
Die Gründer von Joulzen treten am 27. Februar bei der Startup-Show 2 Minuten 2 Millionen vor die Investor:innen-Jury. Mehr Infos zu allen Startups der neuen Staffel gibt es hier.