journi: Mit dem Wiener Fotobuch-Startup pflanzt jeder Nutzer einen Baum
„Wir wollen der Natur mehr zurückgeben als wir nehmen.“ Mit diesem hehren Ziel ist das Wiener Startup journi angetreten, und zwar aus einem besonderen Grund. Denn als Anbieter von Fotobüchern, die man per App bestellen kann, ist es eine der wenigen Jungfirmen, die noch mit Papier zu tun hat. Und um etwas für die Wiederaufforstung der Wälder zu tun, lässt das Team rund um CEO Andreas Röttl nun einen Baum pro bestelltem Fotobuch pflanzen.
Schon bisher hat die Wiener Firma darauf geschaut möglichst schonend ihre Produkte auf den Markt zu bringen – etwa mit Papier aus nachhaltiger Forstwirtschaft und plastikfreier Verpackung. Für das Projekt Bäumepflanzen hat man sich bei journi den Partner Plant for the Planet ausgesucht. Die gemeinnützige Stiftung startete 2007 als Schülerinitiative des damals neunjährigen Felix Finkbeiner. Diese setzt die Baumprojekte nicht nur um, sondern sorgt in Akademien für Schüler dafür, dass auch entsprechendes Wissen über die Klimakrise und ihre Ursachen den Weg zu jungen Menschen findet.
Mitarbeiter stießen das Projekt an
journi hat nun mittlerweile so viel Geld an Plant for the Planet gespendet, dass ganze zehn Fußballfelder mit neuen Bäumen bepflanzt werden konnten. „Pro Bestellung pflanzen wir einen Baum und zahlen auch in die Academy ein, die die Kinder ausbildet“, sagt Röttl. Bis dato wurden Bepflanzungsprojekte in Mexiko unterstützt. „Wir wollen das in Zukunft auch nahe von unseren Produktionsstätten machen“, sagt er. Diese befinden sich zur Zeit in Donauwörth in Deutschland sowie in Toronto, von wo aus der nordamerikanische Markt bedient wird.
Entstanden ist das Projekt, das intern „journi Wald“ getauft wurde, bei internen Innovation Days. Bei diesen können sich die Mitarbeiter der Firma eigene Projekte aussuchen, die dann für das Startup umgesetzt werden. Seit nunmehr fünfzehn Monaten werden wird Plant for the Planet finanziell unterstützt. Einzig, wie viel Geld man genau gespendet hätte, will Röttl nicht verraten – denn das würde dem Mitbewerb erlauben, zu berechnen, wie viel Bestellungen journi bekommt und wie viel Umsatz man macht.
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Mit AI auf der Jagd nach Foto-Duplikaten
Ein weiteres Projekt neben den Aufforstungsprojekten ist der Ausbau von Machine-Learning-Technologien. Bereits seit längerem ist bei journi AI im Einsatz, um die vom Nutzer gewählten Fotos in ein schönes Layout zu bringen. Nun geht es in die nächste Phase. Gemeinsam mit dem Computer Vision Lab der TU Wien wurde eine Methode entwickelt, die Duplikate bei Fotos automatisch erkennt und das beste Foto aussucht. Das soll die Nutzung der journi-App und die digitale Erstellung der Fotobücher noch einfacher machen.
„Wir haben uns Techniken aus dem medizinischen Bereich zunutze gemacht, bei denen es eigentlich um die Erkennung von Krankheiten geht. Wir benutzen das aber zur Erkennung von Duplikaten“, so Röttl. Auf Android gebe es die Funktion bereits, auf iOS werde sie bald für alle Nutzer ausgerollt. „Wir suchen mit 90-prozentiger Wahrscheinlichkeit deinen Favoriten aus den Duplikaten.“