Neptun Data Processing

Kärntner App HeadlineHunter übersetzt Schlagzeilen aus aller Welt

Web-App HeadlineHunter © Neptun Data Processing
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Fake News sind schon seit Jahren ein immer größer werdendes Problem im Netz. Ebenso groß ist die Gefahr, nur aus einseitigen Quellen Nachrichten zu beziehen und dadurch in einer Filterblase zu landen. Dagegen will das Kärntner Startup Neptun Data Processing mit seiner Web-App „HeadlineHunter“ ankämpfen.

Die Anwendung soll für Kund:innen durch Künstliche Intelligenz verlässliche News aus aller Welt finden und sie aus mehr als 70 Sprachen auf Englisch übersetzen. Sie soll auch analysieren, wie Medien bestimmte Themen bewerten.

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„Zugang zu ausgewogener Berichterstattung“

„Wir wollen Kund:innen Zugang zu einer wirklich ausgewogenen Berichterstattung bieten. Es sollen durch die Anwendungen verschiedene Perspektiven auf ein Thema zum Vorschein kommen“, erklärt Mitgründer Markus Schaffer. Gemeinsam mit Günther Fliedl hat er 2019 Neptun Data Processing ins Leben gerufen. Der Marktstart für HeadlineHunter hat sich durch die Pandemie allerdings verzögert und fand erst in diesem Jahr statt. Die Idee ist vor allem, einen News-Aggregator zu erstellen, der unabhängig von US-Tech-Riesen wie Google ist.

Fliedl ist Professor am Institut für Artificial Intelligence und Cybersecurity an der Universität Klagenfurt und hat mit Schaffer schon mehrere Jahre im KI-Teilbereich Computerlinguistik gearbeitet. Bei Computerlinguistik handelt es sich um die Verarbeitung von natürlicher Sprache in Text oder Sprachdaten durch Computer. Dieses Prinzip kommt bei der von den beiden Gründern selbst entwickelten Anwendung zum Einsatz.

Der Algorithmus findet aus unterschiedlichen Quellen wie Newsportalen, Blogs und Social Media Schlagzeilen, die für User:innen von Interesse sein könnten. Er übersetzt sie dann auf Englisch, sofern sie nicht in Deutsch gehalten sind.

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Gratis-App für Einzel-User:innen nicht ausgeschlossen

Die beiden Gründer betonen, dass der Mensch immer noch einen Einfluss auf die KI hat. Korrekturen bei der Suchmethode sind für sie möglich. Jede Schlagzeile erhält von der App einen Glaubwürdigkeits-Score sowie eine Sentiment-Bewertung. Letztere stellt fest, ob eine Nachricht positiv, negativ oder neutral eingestellt ist. Hier können die Entwickler eingreifen, falls Fehler vorliegen. Aktualität ist für Neptun Data Processing ein wichtiger Faktor. Die gezeigten Schlagzeilen sind immer höchstens 14 Tage alt.

Neptun Data Processing konzentriert sich vor allem auf Unternehmen, die anhand der medialen Stimmung bestimmten Themen gegenüber überlegte Entscheidungen treffen wollen. Gegen Bezahlung bietet das Startup ihnen Sentiment-Analysen zu bestimmten Themen an. Dabei steht das Preismodell allerdings noch nicht fest. Erste Pilotkunden konnte das Startup dafür laut den Gründern schon gewinnen. Aber auch eine kostenlose HeadlineHunter-App für einzelne User:innen schließen die beiden in Zukunft nicht aus.

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HeadlineHunter hat demokratiefreundlichen Fokus

Fliedl und Schaffer geben zu bedenken, dass sie bei der Auswahl und Bewertung der Schlagzeilen zwar auf Ausgewogenheit achten, jedoch eine bestimmte Tendenz nicht vermeidbar ist. „HeadlineHunter betrachtet Nachrichten aus einer westlich geprägten, demokratiefreundlichen Sicht. Beispielsweise lehnen wir eine rechtsextremistische Färbung ab und erlauben nicht, dass sie in unserem System vorkommt“, sagt Schaffer.

Die Jungfirma konnte schon mehrere Unterstützer für sich gewinnen. Unter anderem hat sie Förderungen vom Austria Wirtschaftsservice (aws) und dem Kärntner build! Gründerzentrum erhalten. Momentan sucht Neptun Data Processing auch nach Investoren. Die Anwendung soll weltweit verfügbar sein, wobei der Fokus auf die englische Sprache helfen soll. Vor allem im europäischen Raum will die Jungfirma in Zukunft Kunden gewinnen.

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