Kaia Health: capital300 steigt bei Münchner Anti-Rückenschmerz-App ein
Würdest du dich filmen lassen, während du am Boden turnst, um Übungen gegen Rückenschmerzen zu machen? Dann installier dir am besten die Münchner App Kaia Health. Denn die hat einen Algorithmus an Bord, der die Bewegungen mit dem Ideal vergleicht und dem Nutzer sagt, wie man es besser machen kann.
Nun sind Rückenschmerzen weit verbreitet, und deswegen wird der App ziemlich viel Potenzial zugemessen. Investoren, darunter auch der österreichische VC-Fonds capital300, haben deswegen in der Series-B-Finanzierungsrunde 23 Millionen Euro in das deutsche Startup mit Hauptsitz in München gesteckt. Mit dabei neben capital300 sind auch Optum Ventures, Idinvest, Balderton Capital, Heartcore Capital und Symphony Ventures (letztere mit Profigolfer Rory McIlroy).
Kaia Health wurde bereits 2016 gegründet, und zwar von Konstantin Mehl und Manuel Thurner, die zuvor Foodora mitgründeten, das dann von Rocket Internet aufgekauft wurde und schließlich bei Delivery Hero landete. In Österreich ist Foodora mittlerweile in die DH-Tochter Mjam integriert worden.
70.000 Nutzer
Mit einer App für digitale Therapien sehen sich die Gründer und Investoren in einem wachsenden Milliardenmarkt. 70.000 monatlich aktive Nutzer zählt Kaia Health. Allein in Europa schätzt man den Markt für die Therapie gegen chronische Rückenschmerzen auf 60 Millionen Menschen. über Partnerschaften mit Versicherungen wird die App an möglichst viele Nutzer gebracht.
Das Investment soll dazu verwendet werden, mehr Therapien gegen chronische Schmerzen anbieten zu können, das Sales-Team in Nordamerika auszubauen und die Computer Vision Technologie zu verbessern. Klinische Studien sollen ebenfalls gemacht werden – denn die sind Voraussetzung dafür, den Nutzern eine vertrauenswürdige Therapie und nicht nur ein Lifestyle-Produkt anbieten zu können.
In die Kritik ist Kaia Health auch schon gekommen. Denn im Februar wurde der monatliche Abopreis für Selbstzahler auf 99 Euro pro Monat verzwölffacht. Gut also, wenn es Versicherungen gibt, die die Kosten für die Nutzung tragen. Im Zuge der Corona-Krise wurde die App für drei Monate kostenlos gemacht, um jenen Patienten zu helfen, „die nicht jetzt schon über Krankenkassen Zugang zu dieser Therapie haben“.