Kapsch TrafficCom: Wie man mit Daten die Klimakrise bekämpft
Bereits im Dezember 2015 unterzeichneten – die für 90 % der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlichen – 195 Nationen das Übereinkommen von Paris mit dem Ziel der drastischen Senkung ihrer CO2-Emissionen.
Während es einigen Industriezweigen erfolgreich gelingt, ihre Emissionen Jahr für Jahr zu reduzieren, verläuft die Entwicklung im Verkehrssektor aufgrund stetig zunehmenden Verkehrs in die entgegengesetzte Richtung. Das österreichische Unternehmen Kapsch TrafficCom, das seit rund 20 Jahren zu den Global Playern bei Mautsystemen und dem Thema Traffic Management zählt, setzt genau hier an.
“Signifikanter Beitrag zur Klimaneutralität” durch vernetztes Verkehrsmanagement
„Unser Ziel ist ein signifikanter Beitrag zur Klimaneutralität”, sagt Georg Kapsch, CEO von Kapsch TrafficCom. “Mit intelligenten Mobilitätslösungen ermöglichen wir unseren Kunden weltweit, nachhaltig zu agieren: Denn die effiziente Steuerung von Verkehr führt zu weniger Staus und trägt somit auch zur Reduktion von CO2-Emissionen und der Feinstaubbelastung bei. ”
Im Rahmen des vernetzten Verkehrsmanagements geht es darum, Partner, Systeme und Kapazitäten miteinander zu verknüpfen und somit die Straßenkapazitäten zu erhöhen und – was entscheidend ist – gleichzeitig das Verkehrsaufkommen zu reduzieren. Dies funktioniert durch den Einsatz einer Plattform, die Daten aus einer Vielzahl von Quellen bezieht, sie in Echtzeit analysiert, simuliert und Aktionen und Reaktionen auslöst, um den Verkehrsfluss aufrechtzuerhalten.
Mithilfe mobiler Apps und vernetzter Fahrzeugdaten können Echtzeit-Verkehrsinformationen an die Verkehrsteilnehmer übermittelt werden. Behörden können mithilfe dieser Daten alternative, umweltfreundlichere Verkehrsformen vorschlagen, die darüber hinaus schneller oder kostengünstiger sind. Darauf basierend verändern Autofahrer ihr Mobilitätsverhalten.
Autos und Menschenströme steuern
Durch den Vormarsch von Smart Cities sowie Fahrzeugen, die vernetzt sind (Connected Vehicles), werden künftig Autos mit der Straßeninfrastruktur und sogar mit Fußgängern über deren Smartphones kommunizieren können. Damit lässt sich der Verkehrsfluss noch effektiver optimieren.
Hier kommt so genanntes Demand Management ins Spiel – also intelligente Infrastruktur und Algorithmen, die die Mobilitätsnachfrage der Bevölkerung (“ich will von A nach B”) so effizient wie möglich steuern. “Demand Management optimiert nicht nur den Verkehrsfluss und die Fahrzeuge, sondern auch die Menschenströme über alle Verkehrsoptionen hinweg”, so Kapsch. “Die Systeme eignen sich besonders für Städte und Ballungsräume.”
Dabei nutzt das vernetzte Verkehrsmanagement unterschiedliche Verfahren, wie beispielsweise die dynamische Gebührenerhebung, damit das Verkehrsaufkommen im Tagesverlauf ausgewogen wird. Dadurch wird im Straßennetz Freiraum für Busspuren, Radwege und andere Optionen geschaffen, die eine geringere Nutzung von privaten Fahrzeugen bewirken und somit die Ziele der Emissionsreduzierung begünstigen. Zur Verringerung des Verkehrsaufkommens in Stadtzentren und anderen häufig überlasteten Bereichen können Parkmöglichkeiten auch zu Spitzenzeiten begrenzt werden.
Mobility Pricing mit Belohnungsmechanismus
“Beispielsweise kann ein solches System an Tagen mit hoher Smog-Belastung Ermäßigungen für den öffentlichen Verkehr anbieten oder Pendlern monetäre Anreize geben außerhalb der Stoßzeiten zu fahren. Auch Zufahrtsbeschränkungen für Fahrzeuge in definierten Zonen sind eine Option der gezielten Verkehrssteuerung”, sagt Georg Kapsch. “Somit beeinflusst Demand Management das Nutzerverhalten durch Richtlinien, welche Regeln, Empfehlungen, Anreize sowie dynamische Mauttarife umfassen können.” Die intelligente Nutzung von Daten kann so also in Echtzeit erhebliche und messbare Auswirkungen auf den CO2-Ausstoß haben.
Einmal implementiert, können Kommunen auf diesem System immer neue Dienste aufbauen – etwa, wenn Mobility Pricing eingeführt wird, wie es bereits in einigen Metropolen Europas der Fall ist. “Die Möglichkeiten sind vielfältig. Wichtig ist künftig Daten und ihr Management noch aktiver zu nutzen, um die Klimakrise in den Griff zu bekommen.”, betont Georg Kapsch.