Silicon Cape Initiative

Kap der guten Innovationen: Startschuss für österreichische Innovationsinitiative in Afrika

Kapstadt will Startup-Hochburg Afrikas werden © WKÖ
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Kapstadt will Startup-Hochburg des afrikanischen Kontinents werden. Die Silicon Cape Initiative will junge Firmen, erfahrene Unternehmer und Investoren überzeugen, dass die Kap-Region nicht nur spannend ist, sondern dass es in Afrika genug Probleme gibt, die gelöst werden müssen. Die Außenwirtschaft Austria wird den Innovationsprozess aktiv unterstützen und im November mit einer „Austria Connect“ eine große Innovationsinitiative in Afrika starten.

Die Initiative nennt sich „Silicon Cape“ und hat – wie der Name schon erahnen lässt, mit Startups zu tun. Im südafrikanischen Kapstadt wurde bereits 2009 die Silicon Cape Initiative ins Leben gerufen, um das Kap an die Welt der Innovation anzuschließen und eine Infrastruktur für Startups zu schaffen. Da das Kap, so die Initiatoren, abgesehen vom Tourismus praktisch nichts habe, womit man Geld machen könne – vor allem keine Rohstoffe, die man exportieren kann. Daher will man eine Gründerszene aufbauen und einerseits Startups und andererseits Unternehmen und Investoren anziehen.

Kapstadt, cool wie San Francisco

„Auch Kapstadt punktet, so wie San Francisco, mit hoher Lebensqualität und coolem Lifestyle“, sagt Silicon-Cape-General-Manager Kerry Petrie. Die Verantwortlichen der Silicon Cape Initiative vergleichen sich deshalb gerne mit dem großen Vorbild in Kalifornien. Im Nachsatz: „Es gibt in unserem Land viele Probleme, die gelöst werden müssen.“ Vor allem in den Bereichen, die in Südafrika gesellschaftliche Relevanz haben, sind junge Unternehmen sehr aktiv, das sind Ideen aus den Themenfeldern Umwelt, Fintech, Edutech aber auch Social.

Mikrokredite, Wasserreinigung und Bildung

Erfolgreiche Startups gibt es in bereits, so etwa Jumo, ein Fintech-Startup, das es Menschen ermöglicht, mit dem Handy so genannte Microkredite (ab 1 Dollar) zu nehmen. Jumo kümmert sich um die so genannten „unbanked“, Menschen ohne Bankkonto. Ende 2018 will man mehr als 150 Millionen solcher Mikrokredite vergeben haben. Neben Südafrika ist Jumo auch in Tansania, Kenia, Sambia, Ruanda und Uganda tätig und arbeitet mit Netzbetreibern zusammen, die die Kreditfunktion als eigenen Menüpunkt ins Handy aufgenommen haben. Jumo war übrigens eines der ersten südafrikanischen Startups, die in den Launchpad-Accelerator von Google aufgenommen wurden.

Das Ziel von Kusini Water ist es, jedem Menschen Zugang zu qualitativ hochwertigem, sauberem Trinkwasser zu ermöglichen. Kusini Water hat ein mobiles, solarbetriebenes Wasserreinigungssystem entwickelt, das aus Schalen von Macadamianüssen Aktivkohlefilter herstellt und die Wasserversorgung in ländlichen Gebieten sicherstellen soll. Das Startup wurde nicht nur in das Amaphiko-Startup-Programm von Red Bull aufgenommen, sondern war auch einer der Gewinner der Agri-Water-Challenge, die die Außenwirtschaft Austria im Frühjahr in Kapstadt organisiert hatte.

Das Web in Hindi, Urdu oder Hausa

Uliza wiederum hat sich darauf spezialisiert, Inhalte im Web in nicht-populäre Sprachen zu übersetzen. Ihr Ansatz: „Jeder Mensch hat das Recht, Informationen in seiner Sprache zu lesen“. Das Spannende an der Uliza-Mission – die Top 5 der „nicht-populären“ Sprachen werden von beinahe 700 Millionen Menschen gesprochen. Übersetzt werden die Inhalte über eine Crowdsourcing-Methode, es gibt unzählige Sprachexperten im Pool, die den Content innerhalb von 5 Minuten übersetzen. Entlohnt werden sie über ein Belohnungssystem. Schwerpunkt sind afrikanische und asiatische Sprachen – derzeit konzentriert man sich auf die Top-5-Sprachen Hindi (530 Mio), Urdu (82 Mio), Hausa (50 Mio), Zulu (13 Mio), Swaheli (5 Mio).

Kapstadt – Zentrum der Tech-Startup-Szene

„Kapstadt hat sich – neben Johannesburg – als die zweite Wirtschaftsmetropole in Südafrika entwickelt und gilt als Zentrum der Tech-Startup-Szene in Afrika“, sagt der Leiter des österreichischen AußenwirtschaftsCenter in Johannesburg, Johannes Brunner. Bereits im Frühjahr 2018 haben Brunner und sein Team die Agri-Water-Challenge organisiert, zu der österreichische Startups eingeladen wurden, die Lösungen für das Wasserproblem in Afrika präsentiert haben – da heimische Firmen ein großes Know-How bei Umwelttechnologien haben. Von 70 Bewerbern wurden damals zwölf eingeladen, ihre Projekte zu präsentieren. Gewonnen hat damals das steirische Startup Fluvicon, das eine Wasseraufbereitungs-Lösung präsentierte, die auf der Vorwärts-Osmose (VO) basiert. Diese Technologie ist die Grundlage jeder lebenden Zelle. Bei der Vorwärtsosmose wird verschmutztes Wasser gereinigt. Fluvicon wird in Südafrika gleich mehrere Projekte realisieren. Daneben konnten aber auch zwei weitere Unternehmen nach der Challenge Aufträge an Land ziehen.

Der Leiter des österreichischen AußenwirtschaftsCenter in Johannesburg, Johannes Brunner, hat bereits im Frühjahr 2018 die Agri-Water-Challenge organisiert, im November wird erstmals die Konferenz „Austria Connect Sub-Sahara Africa“ durchgeführt © WKÖ

Österreichische Innovationsoffensive in Afrika

Die Challenge war so etwas wie der Vorstufe zu einem großen Projekt: Am 21. November wird in Johannesburg erstmals die Konferenz „Austria Connect Sub-Sahara Africa“ durchgeführt, sie soll der Startschuss für eine große österreichische Innovationsinitiative in Afrika sein. „Wir laden heimische Startups, Unternehmen und auch Investoren dazu ein, die Chancen, die sich für sie in Afrika bieten, zu nutzen“, so Brunner. Eine Marktsondierungsreise in die Tech-Startup Hotspots Nairobi und Kapstadt soll die Themen, die sowohl für österreichische Startups wie auch österreichische Unternehmen und Investoren spannend sind, näher untersuchen. Brunner: „Es ist nicht nur eine Chance für die heimische Wirtschaft, sondern auch eine wichtige Gelegenheit, an der Entwicklung Afrikas teilzunehmen und sie nachhaltig zu beeinflussen.“

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