“Keine Lust auf Unsicherheit!”: Nachwuchsproblem bei Gründer:innen
Die vergangenen Jahre waren geprägt von Krisen, die zweifelsohne in die Geschichtsbücher der Zukunft eingehen werden – ob Corona-Pandemie, der Krieg in der Ukraine oder die aktuelle Teuerung. Die Zukunft scheint so ungewiss zu sein, wie nie zuvor. Ein bedauerlicher Wandel, der damit zusammenhängen könnte, zeichnet sich aktuell auch in der heimischen Gründer:innen-Bubble ab: Eine Studie des App-Entwicklers DeineSeite.at zeigt nämlich, dass deutlich weniger junge Menschen als früher den Schritt in die Selbstständigkeit wagen würden.
Durchschnittsalter von App-Entwickler:innen steigt von 31 Jahre auf 42 Jahre
Vor allem die Jungen scheinen allmählich keine Lust mehr auf jegliche Unsicherheiten zu haben. Genau diesen Gedanken unterstreicht eine Studie von DeineSeite.at. Traditionell werden Gründer:innen von App-Unternehmen ja eigentlich als online-affin, mutig und vor allem jung wahrgenommen. Das soll sich nun geändert haben.
DeineSeite.at, eine Agentur für App Entwicklung, Beratung und Finanzierung, hat für ihre aktuelle Studie etwa 400 Beratungsgespräche der letzten beiden Jahre analysiert. Die Ergebnisse zeigen, dass das Durchschnittsalter der Personen, die eine neue App gründen wollten, im Jahr 2021 bei 31 Jahren lag, während die Zahl im Vorjahr auf 42 Jahre gestiegen ist.
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Mangelnde Bereitschaft, Risiken einzugehen
Energiekrise und Teuerung treffen einkommensschwache Haushalte grundsätzlich stärker. Aber auch junge Menschen, die sich üblicherweise noch in unteren Gehaltsstufen befinden oder auf weniger Ersparnisse zurückgreifen können, erleben gerade womöglich nicht die rosigsten Zeiten und das, obwohl sie sich in der Blüte ihrer Jahre befinden.
Paul Dyrek, der Geschäftsführer und Inhaber von DeineSeite.at, sagt dazu: „Viele Junge wollen nicht mehr gründen, sondern bevorzugen einen sicheren Job als Angestellte“. Im Gegensatz dazu hätten ältere Gründer:innen laut Dyrek häufig bereits ein Unternehmen und versuchen mit der Gründung eines App-Startups eher ein zweites oder drittes Standbein aufzubauen, um sich zusätzlich abzusichern.
Dies Ganze hat natürlich auch Auswirkungen auf die Herangehensweise an neue App-Entwicklungen: Während es früher oft um schnellen Profit ging, sind heute vor allem langfristig ertragreiche App-Investitionen gefragt.