Kelag Energie & Wärme will effizientere Fernwärme dank Daten-Ökosystem von Nexyo
Das Wiener Startup Nexyo, das sich auf die Entwicklung von Daten-Ökosysteme fokussiert (wir berichteten), hat ein neues Projekt in Zusammenarbeit mit dem österreichischen Energieunternehmen Kelag Energie & Wärme begonnen. Bei dem Vorhaben geht es darum, ein Daten-Ökosystem für das Fernwärmenetz zu entwickeln, das den enormen Energiebedarf von Winterdestinationen effizienter abdecken soll. Ebenfalls beteiligt ist die Software-Firma Upstream Mobility.
Nexyo: Neues Startup lässt Daten-Ökosysteme per No Code entstehen
Kelag will Fernwärme effizienter machen
Die touristische Auslastung sowie Wetter oder Veranstaltungen haben einen starken Einfluss auf die benötigte Energie von Winterdestinationen. Für die Kelag Energie & Wärme ist es deshalb eine große Herausforderung, die optimale Menge an Fernwärme in die Netze einzuspeisen. Momentan läuft das Fernwärmenetz temperaturgesteuert. Es kann dabei passieren, dass mehr Wärme in den Netzen landet, als gebraucht wird. Durch das neue Datensharing-Programm soll es möglich sein, den Wärmebedarf künftig exakter zu berechnen. Somit soll das Netz effizienter werden und weniger Lieferwege anfallen.
Bei dem neuen Datensharing-Programm von Nexyo sollen für die Berechnung des Fernwärmebedarfs nicht nur Temperaturgegebenheiten, sondern zahlreiche weitere Faktoren zum Einsatz kommen. Dafür sorge eine intelligente Verknüpfung unterschiedlicher Datenquellen. „Es macht einen Unterschied, welcher Tag gerade ist, wie die Buchungslage im Ort ist sowie ob es zum Beispiel ein großes Konzert dort gibt. All diese Daten führen wir ab nun zusammen und sorgen so dafür, dass wir die zu erzeugende Energiemenge sehr viel exakter und bedarfsgerechter prognostizieren können“, erklärt Michael Wagner, Geschäftsführer der Kelag Energie & Wärme.
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Nexyo setzt Potenzial von Daten frei
Diese exakten Prognosen sollen eine neue Form von Datensharing möglich machen, die Nexyo entwickelt hat. „Nexyo ist eine dezentral organisierte Daten-Infrastruktur-Technologie zum sicheren Datenaustausch für Unternehmen und Forschungseinrichtungen, bei dem man detailreich bestimmen kann, wer welche Daten zu welchen Konditionen nutzen kann. Man verliert nie die Kontrolle über die eigenen Daten – und kann doch ihr volles Potential nutzen“, so Nexyo-Geschäftsführerin Lisa Höllbacher. Das bedeutet für die Modellregion Obertauern: Verschiedene Projektteilnehmer wie etwa die ZAMG, Österreich Werbung oder Mobilfunkanbieter Drei stellen spezifisch angeforderte, heterogene Daten zur Verfügung. Microsoft stellt die Speicherung der Daten zur Verfügung und betreut die IT-Systeme.
„Dort, wo früher ausschließlich große Anbieter Daten und Infrastruktur gemanaged haben, können Partnerökosysteme heute über die eigenen Unternehmensgrenzen hinaus zusammenarbeiten und neue Vorteile schaffen. Stichwort Plattformökonomie – an dieses Zukunftsmodell glauben wir fest,“ so Stefan Nussbaummüller, Enterprise Account Executive bei Microsoft. „Das ist allerdings nicht nur eine Frage der Technologie, sondern auch der Mentalität und des Willens zur Innovation. Mit der Cloud als intelligenter Infrastruktur wollen wir neue Geschäftsmodelle möglich machen und noch nie dagewesene Potenziale freisetzen.“