Kommentar

Kern Tec ist die nächste österreichische Fail Story 🤦

In Stein verewigter Facepalm. © Canva Pro
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Achtung, die Headline dieses Artikels wird dich sicher schocken. Aber keine Sorge, bei Stripe und bei Magic.dev hat das auch schon mal funktioniert. 😉

„Da braucht’s a Wunder!“ „Ihr seids da wegen der Werbezeit und nicht, weil ihr Investoren suchts!“ „Ich finde das schon fast ein bissl frech, dass man für blöd verkauft wird bei diesem Umsatz, dieser Bewertung!“ „Ihre Bewertung ist außerhalb jeglicher Vernunft, und was sie mit uns machen, ist ein Missbrauch!“ Das waren die Kommentare, die Michael Beitl und Sebastian Jeschko, Mitgründer des Startups Kern Tec, dieses Jahr von den TV-Investoren Hans-Peter Haselsteiner und Christian Jäger bei „2 Minuten 2 Millionen“ bekommen haben.

Sie waren angetreten, um 1 Million Euro von den TV-Investor:innen in der Show zu raisen, bei einer Bewertung von 20 Millionen Euro. Das war den genannten Investoren zu hoch, Beitl und Jeschko erhielten keine Möglichkeit, die Valuation zu erklären – und auch die anderen Investor:innen der Show wollten sich nicht mehr Erläuterungen dazu anhören (siehe Video unten).

„Inspirierende Gründer“, „Schlüsselrolle in der Lebensmittelindustrie“

Fast forward in den September 2023. Kern Tec, mittlerweile mit der B2C-Marke Wunderkern einigermaßen bekannt für ihre Produkte aus wiederverwerteten Obstkernen, kommt mit der ganz großen Meldung. 12 Millionen Euro haben sie eingesammelt, bei einer Bewertung, die viel viel höher ist als besagte 20 Millionen, die die 2M2M-Investoren so erzürnte. Woher kommt das Geld? Tja, nicht aus Österreich, sondern aus Belgien (Telos Impact), Luxemburg (PeakBridge) und von EU-Ebene (European Innovation Council, EIC).

Was sagen diese Investoren zu Kern Tec? „Diese Investition entspricht unserem Bestreben, inspirierende Gründer und Unternehmen zu unterstützen, die langfristige nachhaltige Wettbewerbsvorteile entwickeln. Wir sind hochmotiviert, unser Netzwerk und unsere Expertise einzusetzen, um das Wachstum von Kern Tec zu fördern“, so Guillaume Boury, Investment Manager bei Telos Impact.

„Innovationen bei Lebensmittelzutaten, wie sie von Kern Tec vorangetrieben werden, spielen eine Schlüsselrolle bei der Transformation der Lebensmittelindustrie hin zu gesünderen und nachhaltigeren Produkten. Kern Tec ebnet den Weg für verantwortungsbewusste Produktion und Konsum sowie neue Geschmacksmöglichkeiten. Wir stehen sind geehrt, Teil der außergewöhnlichen Reise von Kern Tec zu sein”, so Erich Sieber, Co-Founder & General Partner bei PeakBridge.

Kern Tec: „Wir haben ja gehofft, dass wir in Österreich Kapital finden“

Das klingt schon mal ganz anders als das, was sich Beitl und Jeschko in der TV-Show anhören mussten. Boury und Sieber waren offenbar gewillt, sich die Story von Kern Tec zu Ende anzuhören. „Wir haben ja gehofft, dass wir in Österreich Kapital finden und das war ja auch der Grund, warum wir damals bei 2 Minuten 2 Millionen zugesagt haben. Schlussendlich haben wir aber gemerkt, dass in dem Stadium, wo wir uns befinden, sich auch die Investoren eher auf internationalem Parkett bewegen“, sagte Jeschko im Interview mit Trending Topics.

Und nun sind eben nicht österreichische Investoren im Cap Table von Kern Tec zu finden, sondern internationale, große Nummern. Nur zum Verständnis: Das European Innovation Council (EIC) folgt ziemlich strengen Investment-Guidelines, schüttet also Geld nicht einfach so aus, und zählt Größen wie Arm-Mitgründer Hermann Hauser zum Board. Eine Geschichte, die man leider schon des Öfteren gehört hat, wiederholt sich also: Junge Talente bekommen kein Geld im Inland, und erst im Ausland finden sie die nötige Anerkennung. „Wir konnten durch viel, viel, viel Klinkenputzen, viel, viel, viel Messen abklappern, einfach sehr, sehr viele Fonds erreichen und hatten dann, glaube ich, in unserer Vorauswahl über 40 Investorinnen und Investoren, Venture-Capital-Fonds und so weiter, mit denen wir ins Gespräch gegangen sind“, erzählte uns Jeschko.

Und in Österreich? Da wurden sie im Hauptabendprogramm von Investoren blamiert. Vielleicht ist es Zeit für eine Entschuldigung dafür.

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