Studie

Kernkraft bis zu 12x teurer als Solar- und Windstrom

Daumen hoch für Atomkraft? © Unsplash
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Im Zuge der Energiekrise hat sich neben dem Switch auf Erneuerbare Energiequellen wie Photovoltaik und Windkraft ein Altbekannter wieder ins Rampenlicht gedrängt: die Kernkraft. Viele Länder, darunter etwa die USA, China oder Frankreich, setzen auf den Ausbau von Atomkraftwerken. Einer der Kritikpunkte neben vielen anderen Risiken wie der Endlagerung des Atommülls: die hohen Kosten, die beim Bau neuer Kernkraftwerken anlaufen.

Wie die Stromerzeugungskosten im Vergleich dastehen, das hat nun das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE mit Sitz in Freiburg errechnet. Dabei beinhaltet die neue Analyse zum ersten Mal auch die Stromgestehungskosten für Agri-Photovoltaik, Wasserstoffkraftwerke und neue Kernkraftwerke.

  • Kleine PV-Anlage am Dach: 7 bis 14 Cent/kWh
  • Große PV-Anlage am Dach: 6 bis 12 Cent/kWh
  • PV-Anlage Freifläche: 4 bis 6 Cent/kWh
  • PV-Anlage Freifläche mit Batterie: 6 bis 11 Cent/kWh
  • Kleine PV-Anlage am Dach mit Batterie: 9 bis 22 Cent/kWh
  • Agri-PV: 5 bis 12 Cent/kWh
  • Wind Onshore: 4 bis 9 Cent/kWh
  • Wind Offshore: 5 bis 10 Cent/kWh
  • Kernkraft: 13 bis 49 Cent/kWh

Atomkraft am teuersten

Diese Zahlen zeigen: Im günstigsten Fall ist eine PV-Anlage auf der Freifläche um bis das 12-Fache billiger in den Stromerzeugungskosten als ein Atomkraftwerk (4 Cent vs. 49 Cent). Für die Berechnung berücksichtigt wurde die Kostenentwicklungen für den Bau und den Betrieb der Anlagen bis 2045. Hier die Grafik, die das Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE veröffentlicht hat:

„Diese Berechnungen zeigen, dass die in Deutschland gerade anlaufenden Großprojekte mit einer Kombination aus PV-Freiflächenanlage, Windpark und stationären Batteriespeichern gute Investitionen sind“, heißt es seitens Christoph Kost, Abteilungsleiter für Energiesystemanalyse am Fraunhofer ISE und Hauptautor der Studie. „Durch die Kombination können hier beispielweise Netzkapazitäten besser ausgenutzt werden.“

Interessant an der Studie ist, dass auch berücksichtigt wurde, wie sich die Batterien zur Zwischenspeicherung des Stroms auswirken – das ist wichtig, um die Netze zu entlasten und Energie dann zu haben, wenn gerade mal Dunkelflaute herrscht. Auch hier zeigt sich, dass die Kosten etwa unter jenen der Stromerzeugungskosten bei Gaskraft, Kohlekraft oder eben den Atomkraftwerken bleiben. Laut Studienautoren ist auch klar, dass es nur mit PV und Wind aber nicht gehen wird.

Neben den Batteriespeichern brauche es auch flexibel regelbare Kraftwerke als Back-up. „Einen Teil der benötigten Leistung können perspektivisch Biogas- und Biomassekraftwerke decken“, heißt es in der Studie. Auch wasserstoffbetriebene Gas- und Dampfturbinenkraftwerke könnten eine Ergänzung sein. Für diese zeigt die Studie 23,6 bis 43,3 Cent pro Kilowattstunde im hochflexiblen Betrieb. Das ist dann aber schon deutlich teurer als PV und Wind, aber nicht teurer als Atomkraft.

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