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KI-gestützter Zungenscan erkennt Krankheiten mit hoher Präzision

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Ein vielversprechender Durchbruch in der medizinischen Diagnostik: Forscher:innen aus Australien und dem Irak haben ein KI-gestütztes System entwickelt, das anhand eines einfachen Zungenscans Krankheiten mit einer Genauigkeit von fast 97 Prozent erkennen kann. Dieses System könnte zukünftig die Diagnosestellung revolutionieren und den Zugang zu schneller und nicht-invasiver Gesundheitsüberwachung erleichtern.

Ein Blick auf die Zunge: Mehr als nur Tradition

Die Entwicklung des KI-Systems wurde von der traditionellen chinesischen Medizin inspiriert, die seit über 2000 Jahren die Zunge als diagnostisches Werkzeug nutzt. In dieser Praxis geben Farbe, Form und Beschaffenheit der Zunge wertvolle Hinweise auf den Gesundheitszustand des Menschen. „Die menschliche Zunge hat einzigartige Eigenschaften, die mit den inneren Organen verbunden sind und eine effektive Erkennung von Krankheiten und ihrem Verlauf erlauben“, heißt es im Forschungsbericht, der im Fachjournal Technologies veröffentlicht wurde.

KI kann gefährliche Schlafverhaltensstörung erkennen

Beispiele aus der traditionellen Diagnose zeigen, dass eine gelbliche Zunge auf Diabetes hinweisen kann. Eine violett gefärbte Zunge mit einer dicken Schicht könnte hingegen auf Krebs hindeuten. Menschen, die an einem Schlaganfall leiden, zeigen oft eine tiefrote und unregelmäßig geformte Zunge. Auch Covid-19-Infektionen können sich durch eine dunkelrote Zungenfärbung äußern. Diese Erkenntnisse haben die Forscher:innen genutzt, um das KI-System zu trainieren.

KI: Mit 5.260 Bildern trainiert

Das entwickelte System wurde mit 5.260 Bildern trainiert, um Krankheiten anhand der Zungenfarbe zu identifizieren. Dabei erzielte der zugrunde liegende Algorithmus eine beeindruckende Genauigkeit von 98 Prozent bei der Auswertung dieser Trainingsbilder. Bei einem ersten Testlauf mit 60 neuen Bildern konnte die KI in 58 Fällen korrekt eine Krankheit erkennen oder das Fehlen einer Erkrankung feststellen. Dies entspricht einer Genauigkeit von 96,67 Prozent.

Ein Beispiel für die Echtzeiterfassung einer (a) schwarzen Zunge (fungiforme Papillen) und einer (b) weißen Zunge (Anämie). © University of South Australia/Middle Technical University Bagdad

Doch trotz der positiven Resultate gab es auch Herausforderungen. Reflexionen auf der Zungenoberfläche durch die Kamera führten zu verfälschten Ergebnissen, und es erwies sich als schwierig, Patient:innen zur Bereitstellung von Zungenbildern zu bewegen. In der nächsten Entwicklungsphase wollen die Forscher:innen die Hürden durch softwareseitige Verbesserungen und eine benutzerfreundlichere Gestaltung des Systems überwinden.

Zukunftsvision: Diagnose per Smartphone

Javaan Chaal von der University of South Australia, Mitautor der Studie, betont die Zukunftspotenziale der Technologie: „Die Ergebnisse zeigen, dass die Computeranalyse von Zungen eine sichere, effiziente, nutzerfreundliche und leistbare Methode für Krankheitserkennung ist, die moderne Diagnostikverfahren mit einer jahrhundertealten Praxis ergänzt.“ Eine Anwendung per Smartphone könnte zukünftig eine noch breitere Nutzung ermöglichen. Dies könnte die Gesundheitsüberwachung auch außerhalb von Kliniken und Arztpraxen zugänglich machen.

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