Kickstart 2023: Startups in Innovationsprogramm setzen auf KI und Nachhaltigkeit
Zum achten Mal findet in diesem Jahr das Schweizer Innovationsprogramm Kickstart statt. Insgesamt 41 Startups hat die Plattform ausgewählt, die aus über 1.000 Bewerbungen und 62 Ländern stammen. Unter den Teilnehmern befinden sich auch vier österreichische Jungfirmen: Jentis, Ada Growth, XUND Solutions und roofSec. Die jungen Unternehmen sollen in den kommenden elf Wochen in der Schweiz mit Unternehmen, Organisationen, Städten, Stiftungen und Universitäten zusammenzuarbeiten. Ziel ist es, Partnerschaften sowie Deep-Tech- und nachhaltige Innovationen voranzutreiben.
KI und Kreislaufwirtschaft sind „Wettbewerbsvorteil“
Neben Österreich kommen die ausgewählten Jungfirmen unter anderem auch aus Deutschland, Singapur, den USA, Großbritannien und Israel. Die Jury aus mehr als 170 Expert:innen identifizierten diese Teilnehmenden in nur sechs Wochen. „Ein Trend, der sich ganz klar abzeichnet, ist die Anwendung von KI und Kreislaufwirtschaft als Wettbewerbsvorteil“, erklärt Katka Letzing, CEO und Co-Gründerin von Kickstart.
Führende Organisationen und Unternehmen wie AXA, der Kanton Waadt, die Stadt Zürich, Coop, Swisscom, die Mobiliar, PostFinance, Sanitas, CSEM und MSD nehmen am Kickstart-Programm teil. Sie wollen damit neue Trends und Entwicklungen mit Schwerpunkt auf technologischer Innovation und Kreislaufwirtschaft über die Partnerschaften mit Jungfirmen finden. „Die etablierten Unternehmen haben gegenüber Startups zwar viele Vorteile, was die Kunden- und Prozessstruktur angeht, aber es besteht auch die Gefahr, neue Trends wie den Einsatz von KI und anderen Technologien zu verschlafen. Aus diesem Grund sind wir auch dieses Jahr wieder bei dem Kickstart-Programm dabei“, so Ralph Rimet von die Mobiliar.
Planted: Mitgründer Christoph Jenny über das Millioneninvestment in veganes Fleisch
Kickstart hat schon 400 Startups unterstützt
Seit 2016 hat Kickstart nach eigenen Angaben mehr als 400 Startups unterstützt und mehr als 270 Deals in Form von Piloten und kommerziellen Projekten aus über 80 Ländern realisiert. Dabei wurden bisher mehr als 2,6 Milliarden Euro an Investitionen aufgebracht, heißt es von der Plattform, die ein Spin-off des Impact Hub Zurich ist. Zu den bislang unterstützten Jungfirmen gehören unter anderem Planted, Neustark, Unsupervised und AAAcell.
In fünf Bereichen (New Work & Learning, Finance & Insurance, Food & Retail, Health & Wellbeing und Smart Cities) präsentierten die Jungfirmen ihre Geschäftsmodelle und Ideen für die Zukunft. Im Food & Retail-Bereich kommen viele Ideen aus Israel, Portugal und Estland. Das Schweizer Unternehmen Advection Engineering beispielsweise arbeitet an Techniken, wie für die heutige Generation ganze, marmorierte Fleischersatzstücke hergestellt werden können. Das britische Unternehmen Nukoko stellt Schokolade ohne Kakao her, um die Umwelt zu entlasten und die Gesundheit weniger zu beeinträchtigen.
Beim Bereich Smart Cities steht vor allem das Thema Energieeffizienz im Mittelpunkt. Enerdrape aus Lausanne zum Beispiel verwandelt unterirdische Räume, wie Tunnel und Tiefgaragen, in erneuerbare Energiequellen für den Heiz- und Kühlbedarf von Gebäuden. Urbio ist eine generative KI-Designsoftware, welche die Dekarbonisierung von Gebäuden beschleunigt. Bei New Work & Learning sowie bei Health & Wellbeing geht es vor allem um KI. Das österreichische Startup Ada Growth unterstützt Unternehmen, weibliche Talente anzusprechen, zu halten und zu fördern. Dafür hat das Team ein professionelles Lernwerkzeug speziell für Frauen entwickelt.