Killed by Google: Digitaler Friedhof für Apps und Projekte
Der Internet-Gigant Google hat in seiner mehr als 20 Jahre langen Geschichte eine riesige Anzahl an Apps und Geräten veröffentlicht. Viele davon waren große Erfolge und bestehen auch weiterhin. Eine Vielzahl gibt es dagegen allerdings heute nicht mehr. Um den verstorbenen Projekten ein Denkmal zu setzen, hat der US-Softwareentwickler Cody Ogden in diesem Jahr den digitalen Friedhof Killed by Google erstellt. Auf dieser Open Source-App können User einsehen, welche Google-Anwendungen und Projekte mittlerweile schon begraben sind oder bald sterben werden. Insgesamt 232 Einträge finden sich schon auf der App.
Ursprünglich Wette um Tod von Google Stadia
Ursprünglich wollte Ogden mit der App eine Art Wette um den Zeitpunkt des seiner Meinung nach unvermeidlichen Todes des Cloud-Gaming-Dienstes Google Stadia erstellen. Der im Jahr 2019 gestartete Service gilt bei vielen als dem Untergang geweiht. „Ich wollte sicherstellen, dass die Benutzer die App nicht mit dem Zugriff auf ihr Anmeldekonto auf ewig verlassen“, erklärt Ogden. Nach positiven Rückmeldungen hat der Entwickler ein Archiv für alle toten Google-Projekte erstellt.
Die mit Grabsteinen versehene App zeigt die Lebenszeit der toten Projekte. Auch eine Beschreibung zu den Anwendungen findet sich neben jedem virtuellen Denkmal. Unter den gelisteten Apps befinden sich auch durchaus bekannte Einträge wie beispielsweise der 2019 gestorbene Streaming-Dienst YouTube Gaming oder die 2020 eingestampfte Anwendung Google Play Music. Zu den neuen Einträgen zählt unter anderem die Videokonferenz-App Hangouts, deren Einstellung momentan noch im Gange ist.
Accounts und Daten rechtzeitig zurückziehen
In Zukunft dem Tod geweiht sind laut der Liste die Anwendungen Bookmarks, AnguarJS, Android Things und Chrome Apps. Noch immer ist unklar, ob der Cloud-Gaming-Dienst Stadia künftig weiter existieren wird oder nicht. Ogden bezieht für die Recherche für den digitalen Friedhof Informationen von weltweiten freiwilligen Unterstützern. Dem Softwareentwickler sei es vor allem wichtig, dass Menschen darüber Bescheid wissen, wenn ihre Apps keine Zukunft haben. Das soll ihnen dabei helfen, sie rechtzeitig zu verlassen und ihre Accounts und Daten zurückzuziehen.