Kitchen to Keep: „Wir hatten genug von Wegwerfmöbeln“
Man kann im Internet individualisierte Matratzen, Müslis und Ski bestellen – also wieso nicht auch Küchen? Dachten sich auch die beiden Unternehmer Horst Eckstein und Thomas Hauer und haben die Kitchen to Keep ersonnen. In ihrem Online-Shop verkaufen die beiden Salzburger seit etwa einem Jahr ihre modularen Küchen, die dank einfachem Auf- und Abbau einen Vorteil gegenüber anderen Küchenmöbeln haben sollen: Wenn man umzieht, soll man sie einfach mitnehmen können.
„Wir hatten genug von Wegwerfmöbeln. Daher bauen wir eine Küche für bewusste Menschen, die mit ihren Konsumentscheidungen etwas verändern wollen“, so die Gründer. In Österreich würden jährlich tausende Küchen auf der Mülldeponie landen, und das wolle man ändern. Der Kern ihrer Konstruktion ist ein modularer Stahlrahmen, der mit Vollholzplatten – diese sind mit Linoleum beschichtet – bestückt wird. „Das ist eine Küche, die man wie ein Möbelstück mitnehmen kann“, so Eckstein. Anders als bei anderen Herstellern müsse man nicht mit „300 Schrauben“ arbeiten, sondern könne die Elemente einfach zusammenstecken – und auch wieder auseinander nehmen.
„Möglichst nachhaltige Werkstoffe“
„Wir arbeiten mit möglichst nachhaltigen Werkstoffen“, so Eckstein weiter, man würde etwa mit Sperrholz fertigen. Produziert wird in Wiener Neustadt, der Firmensitz ist in Hallein in Salzburg. Von anderen Herstellern wolle man sich durch Qualität unterscheiden. Dazu müssen Käufer, die sich ihre Küche in einem Online-Konfigurator zusammen stellen, schon mal einiges an Geld parat haben. Eine Grundausstattung auf zehn Quadratmetern kommt inklusive den Geräten (Herd, Kühlschrank, etc.) auf etwa 15.000 bis 20.000 Euro. Im ersten Jahr hat die junge Firma mehr als 100.000 Euro Umsatz gemacht.
Eckstein, der mit Kitchen to Keep bei der Startup-Show 2 Minuten 2 Millionen antritt, ist kein Unbekannter in der österreichischen Startup-Szene. Er ist auch der Initiator von Billitii – einer App, die Menschen mit Beeinträchtigungen in einer Community vernetzen soll und schon einige Preise einheimsen konnte (Trending Topics berichtete). Bei 2 Minuten 2 Millionen stand Eckstein bereits mit Billitii vor der Jury pitchen. Der damals in der Show verkündete Deal kam im Nachgang aber nicht zustande.
AR-App von Roomle
Da sich das neue Projekt Kitchen to Keep voll auf den Online-Vertrieb fokussiert – ohne Zwischenhändler will man günstiger anbieten können -, ist der Online-Konfigurator zentral. Hier arbeitet die Salzburger Firma mit dem Linzer Startup Roomle zusammen. Von dieser kommt die AR-Technologie, mit deren Hilfe man sich mittels Smartphone die zusammen gestellte Küche virtuell testweise in die eigene Küche stellen kann. So bekommt man ein Gefühl dafür, wie die Kitchen to Keep zu Hause aussehen würde.