Klage: Instagram soll User durch versteckten Zugriff auf Cam ausspioniert haben
Die Rechtsabteilung im Hause Facebook bekommt wieder etwas zu tun. Diesmal geht es um die Tochter Instagram und die Frage, was die Smartphone-Kamera eigentlich tun, wenn die Fotofunktion noch gar nicht aktiviert ist. Denn die US-Bürgerin Brittany Conditi sieht sich und andere Instagram-Nutzer als Opfer einer Fehlfunktion, die dem Social Network Zugriff auf die Kamera gab, obwohl der Nutzer vielleicht gerade nur Stories anschaute oder durch den Feed scrollte.
In der Klage, die an einem Gericht in San Francisco gegen Instagram und Facebook eingebracht wurde, werden schwere Vorwürfe gegen die US-Unternehmen erhoben. „Instagram greift ständig auf die Smartphone-Kamera-Funktion der Benutzer, während die App geöffnet ist, zu und überwacht die Benutzer ohne Erlaubnis, auch wenn sie nicht mit der Kamerafunktion von Instagram interagieren, heißt es in der Klageschrift. Erst seit dem 22. Juni würden Nutzer durch ein Update des iPhone-Betriebssystems überhaupt darauf aufmerksam gemacht werden, dass auf Cam und Mikrofon zugegriffen werde.
Dass Instagram ohne Information des Nutzers auf die Kamera zugreife, würde gegen den California Consumer Privacy Act (CCPA) verstoßen und sich in eine lange Reihe von Verstößen gegen die Privatsphäre der beiden Unternehmen einreihen. 2020 gab es bereits eine weitere, Aufsehen erregende Klage gegen Instagram – mit dem Vorwurf, dass das Unternehmen unerlaubt und heimlich biometrische Daten via Gesichtserkennung über seine Nutzer sammele.
Facebook hat auf das beanstandete Verhalten der Instagram-App bereits reagiert und einen Software-Fehler als Grund angeführt, den man behoben hätte. Die App hätte falsche Benachrichtigungen gesendet, dass Zugriff auf die Kamera genommen wurde. Auf die Klage hat Facebook bisher noch nicht reagiert.