Fintech

Klarna berichtet von Rekordumsätzen im ersten Halbjahr

Klarna-CEO Sebastian Siemiatkowski. © Klarna
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In einem Zwischenbericht für die Zahlen zum ersten Halbjahr 2021 zeigt das schwedische Fintech Klarna weiter Stärke. So ist das Brutto-Warenvolumen (Gross Merchandise Volume, GMV) in der ersten Jahreshälfte auf satte 39 Milliarden Dollar geklettert – im ersten Halbjahr 2020 waren es noch 22 Milliarden. Das zeigt: Der E-Commerce-Schub kommt bei Klarna voll an, mittlerweile sind es 90 Millionen Nutzer, davon 20 Millionen in den USA. Auch wenn sich die Verluste ob des aggressiven Wachstumskurses ausgeweitet hat – Beobachter sehen einen klaren Pfad zu einem Börsengang 2022.

Der Umsatz von Klarna kletterte auf 766 Millionen Dollar (HJ 1 2020: 466 Mio. Dollar), vor allem die Expansion in den USA ist aber teuer, was sich letztendlich mit einem Verlust von 202,6 Millionen Dollar in den Büchern niederschlägt. Verdauen kann Klarna das locker. 2021 hat das Unternehmen satte 1,35 Mrd. Euro (1x 840 Mio. Euro, 1x 525 Mio. Euro) Risikokapital aufgenommen, und dieses Geld gilt es weiter in Wachstum und Marktanteile zu investieren.

Beobachtende Banken, so berichtet Reuters, gehen mittlerweile von einem Börsengang von Klarna im Jahr 2022 aus. Logisches Ziel: die NASDAQ in New York. Offiziell gibt es dazu natürlich nichts zu hören. „Mit einem bewährten Konzept für die Marktexpansion wird Klarna durch die Erschließung neuer Märkte und die weitere Diversifizierung der Einnahmeströme weiter wachsen“, heißt es aus dem Headquarter in Schweden. Auch wenn viel die Rede von Shopping-Erlebnis, Super-App und Payment ist, am Ende sieht sich Klarna als Kreditanbieter.

Klarna plant die Super-App, die den Shopper nicht mehr loslässt

Erhitztes Rennen gegen Square und PayPal

„Nachhaltige Kredite sind die Grundlage unseres langfristigen Geschäftsmodells. Die innovativen Produkte von Klarna, die sich an die Art und Weise, wie Verbraucher heute einkaufen, bezahlen und Bankgeschäfte tätigen, bringt große Benefits für Konsumenten und Einzelhändler“, heißt es seitens CEO Sebastian Siemiatkowski. Gemeint sind damit Zahlen auf Rechnung, Ratenkäufe und das boomende Segment des Buy Now Pay Later-Geschäfts (BNPL).

Marktanteile schnappt sich Klarna vor allem in den USA, aber auch in Europa besser früher als später. Auch PayPal drängt weiter in das BNPL-Geschäft und positioniert sich als Super-App, in der man alles rund um Konsum und Geld abwickeln kann. Auch die Payment-Firma Square will ein Stück vom Kuchen und kaufte sich in einem Mega-Deal den australischen BNPL-Anbieter AfterPay um 29 Milliarden Dollar – was zeigt, wie viel Geld da Unternehmer im Markt erahnen. Schließlich soll auch Apple mit Goldman Sachs in den Markt einsteigen wollen, während viele Fintechs aus Österreich (Credi2) oder Tschechien (Twisto) ebenfalls emsig an der Digitalisierung von Finanzierungslösungen arbeiten.

Mit 18 Millionen App-Nutzern (das Gros der Klarna-Nutzer stößt auf die Firma ja dann, wenn das Payment in Online-Shops integriert ist) werden die Schweden auch sukzessive weiter zur Consumer-Brand, die direkt zum Shopping angesteuert wird und nicht nur im Hintergrund für Payment und Credit-Scoring seine Software am Laufen hat.

Square kauft Buy Now Pay Later-Dienst Afterpay für 29 Milliarden Dollar

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