Klarna ist jetzt das am höchsten bewertete Fintech-Unicorn Europas.
Lastschrift, per Sofortüberweisung, mit Kreditkarte, Apple Pay, als Ratenzahlung oder auf Rechnung: Das schwedische Fintech Klarna bietet Online-Händlern zahlreiche Möglichkeiten an, Payment-Methoden in ihre Shops zu integrieren. Jetzt schwingt sich der Online-Payment-Dienst, der 2005 gegründet wurde, zum am höchsten bewerteten Fintech-Unternehmen Europas auf. Nach einer Finanzierungsrunde von 460 Millionen Dollar liegt die Post-Money-Bewertung des Stockholmer Unternehmens bei satten 5,5 Milliarden Dollar.
Noch ein paar weitere Zahlen gefällig? Dem Unternehmen zufolge bedient Klarna mittlerweile über 60 Millionen Kunden und über 130.000 Händler weltweit, wickelt im Durchschnitt eine Million Transaktionen am Tag ab und wird in Kürze einen jährlichen Umsatz von über 1 Mrd. Dollar erreichen. Viele gute Gründe also für Lead-Investor Dragoneer Investment Group aus San Francisco und die weiteren Investoren (Bank of Australia, HMI Capital LLC, Merian Chrysalis Investment Company Limited, Första AP-Fonden (AP1), IPGL, IVP sowie von BlackRock verwaltete Fonds), eine der größten Finanzierungsrunden des bisherigen Jahres in ein europäisches Fintech-Unternehmen zu stemmen.
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Stoßrichtung USA
Die Stoßrichtung ist durch den Lead-Investor Dragoneer vorgegeben: die USA. In den Staaten zählt Klarna 3.000 Händler, die die Paymentlösungen einsetzen, weitere 1.000 integrieren derzeit die Services. „Globale Marken wie H&M, Abercrombie & Fitch und Boohoo Group werden in Kürze mit Klarna live gehen“, heißt es seitens Klarna. Die Schweden verdienen ihr Geld damit, indem sie von jeder Transaktion einen kleinen Prozentsatz sowie eine Fixgebühr im Cent-Bereich beim Händler einheben.
Dieses Jahr steht ganz im Zeichen europäischer Fintech-Unternehmen. So hat N26 aus Berlin dieses Jahr insgesamt 470 Millionen Dollar Investment geholt und seine Bewertung auf 3,5 Milliarden Dollar gehoben, während sich TransferWise aus London von Investoren sich ebenfalls mit 3,5 Milliarden Dollar bewerten ließ. Wie Mitgründer Sebastian Siemiatkowski gegenüber der Financial Times sagte, werde ein Börsengang nun immer wahrscheinlicher.
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