Klarna: Europäisches Fintech mischt im Werbe-Olymp des Super Bowl mit
Wenn ab etwa Mitternacht mitteleuropäischer Zeit sich Millionen Menschen vor die TV-Geräte setzen, um sich Tampa Bay Buccaneers gegen Kansas City Chiefs in der Super Bowl 2021 anzusehen, dann werden sie auch eine ordentliche Packung TV-Spots konsumieren. Seit vielen Jahrzehnten nutzen große Brands vor allem aus den USA die Möglichkeit, die etwa 100 Millionen Zuseher weltweit zu erreichen.
Erstmals nimmt nun auch ein Fintech-Unternehmen aus Europa ordentlich Geld in die Hand, um während des großen Spiels Werbung zu schalten. Klarna aus Schweden, seines Zeichens eines der größten Unicorns Europas, nutzt die Gelegenheit, um seine Markenbekanntheit im US-amerikanischen Markt zu steigern. Im Spot wird mit Comedian Maya Rudolph das Thema Ratenzahlung im Internet humoristisch verpackt:
Klarna, das bereits mit den Markenbotschaftern Snoop Dogg und Lady Gaga immer wieder Mut zum großen Auftritt bewies, will sich in den USA noch stärker als bisher als Consumer-Brand positionieren. Es geht längst nicht mehr nur um Online-Payment, sondern vielmehr darum, sich als Online-Shopping-Tempel der besonderen Art zu positionieren.
Mittlerweile kommen 15 der weltweit rund 90 Millionen Klarna-Nutzer aus den USA, und im Land zählen die Schweden rund 6.000 Shops als Partner. Gerade in der Corona-Krise steigt die Nachfrage nach dem hellrosa Dienst stark, weil finanzielle Engpässe mittels der Ratenzahlungen umschifft werden können. Im Dezember 2020, also zum Weihnachtsgeschäft, verzeichnete Klarna 60.000 App-Downloads pro Tag.
Neben Klarna werden auch andere Internet-Unternehmen während dem Super Bowl TV-Werbung schalten, unter anderem Robinhood, Amazon, Uber Eats, Squarespace, Mercari oder Vroom. Die Schweden sind dabei aber die einzigen aus Europa, die den Kanal nutzen. Schon seit den 1980ern nutzen IT- und Computer-Firmen die Möglichkeit – legendär ist der Apple-Spot „1984“ zur Bewerbung des Mac.