„Klassisches SEO ist tot“: Wie sich Firmen für die neuen Google AI Overviews wappnen

Google hat ein einschneidendes Update seiner Suchfunktion eingeführt: Je nach Suchanfrage schaltet sich eine KI ein und gibt passende Antworten direkt wieder. AI Overviews soll laut Google für eine optimierte Struktur, Zeitersparnis und größere Kundenzufriedenheit sorgen. Außerdem soll die KI-Funktion bei komplexen Fragestellungen überlegen sein. Die neue Suchfunktion stellt Unternehmen vor neue Herausforderungen, bietet aber auch Chancen für eine verbesserte digitale Sichtbarkeit.
Herausforderungen für Unternehmen
Das aktuelle Google-Update führt eine KI-gestützte Funktion ein, die Userfragen direkt beantwortet, ohne dass diese mehrere Webseiten durchsuchen müssen. Die Neuerung wurde in den USA bereits implementiert und findet nun internationale Anwendung: Die Google-KI scant Websites und präsentiert zusammengefasste Antworten am Anfang eines Suchergebnisses.
„Das klassische SEO ist tot“, erklärt Jonas Paul Klatt von OnRep Consulting und warnt vor einem wirtschaftlichen Einbruch für viele KMUs: „Besonders das Handwerk und lokale Dienstleister:innen sind auf organische Sichtbarkeit angewiesen. Es kann sein, dass die Konkurrenzfirma plötzlich oben im Suchergebnis erscheint, weil auf ihrer FAQ-Seite genau die gestellte Frage beantwortet wurde. Die KI nimmt sie sich von dort. Das Problem ist, dass man nicht weiß, was über sein Unternehmen gefunden wird.“
AI Overviews verändern die bisherige Dynamik der Suchergebnisse erheblich. Unternehmen, die bisher durch klassische Suchmaschinenoptimierung (SEO) gute Positionen erreicht haben, könnten erheblich an Sichtbarkeit einbüßen. Besonders betroffen seien laut Klatt Firmen im B2B-Bereich und Anbieter:innen hochpreisiger Produkte oder Dienstleistungen. Vor allem deren potenzielle Kund:innen recherchieren vor größeren Investitionen intensiv online.
„Wer heute nichts tut, zahlt morgen das Zehnfache für Werbung“
Doch was nun? Der Consultant nennt als entscheidende Anpassungsstrategie die Answer Engine Optimization (AEO). Um der KI zu imponieren braucht es demnach „strukturierte Daten, Experten-Inhalte und Reputationsmanagement.“ Unternehmen können verschiedene Maßnahmen ergreifen, um ihre digitale Sichtbarkeit unter den neuen Voraussetzungen zu optimieren:
- FAQ-Seiten erstellen und ernst nehmen: Eine ausführliche FAQ-Sektion mit relevanten Fragen und Antworten erhöht die Chance, in KI-generierten Antworten berücksichtigt zu werden.
- Content-Strategie anpassen: Blog-Beiträge und Artikel sollten häufig gestellte Fragen der Zielgruppe direkt addressieren.
- Präsenz auf verschiedenen Plattformen: Aktive Teilnahme in Foren wie Reddit oder gutefrage.net kann die Sichtbarkeit zusätzlich erhöhen.
- Medienarbeit intensivieren: Präsenz in verschiedenen Online-Medien verstärkt die Wahrnehmung durch die Google-KI.
Zukunftsaussichten
Google hat bereits in Aussicht gestellt, dass das aktuelle Update erst der Anfang weiterer Entwicklungen sein dürfte. Unternehmen sollten daher ihre Online-Präsenz kontinuierlich anpassen und optimieren. Das traditionelle SEO verliert nicht komplett seine Bedeutung, sollte aber durch die neue Anpassungsstrategien ergänzt werden.
Dabei ist es essenziell, authentische und qualitativ hochwertige Inhalte zu erstellen, die sowohl für Suchmaschinen als auch für die potenzielle Kundschaft relevant sind. Bisher gibt es keine Möglichkeit, in den AI Overviews Werbung zu schalten. Sollte sich Google dazu entscheiden, wird sich zeigen, ob solche Werbung ähnlich viele Klicks bringt wie das „gute alte“ Search Engine Marketing.
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