Klima Biennale 2024: ein neues Festival für Wien
Mit der Klima-Biennale bekommt Wien vom 5. April bis zum 14. Juli 2024 über 100 Tage lang sein erstes Klima-Kunst-Festival. Heute wurde das interaktive Programm im Rahmen der Pressekonferenz im Climate Lab Wien von der künstlerischen Leitung präsentiert. Den Initiator:innen ist Niederschwelligkeit ein großes Anliegen, deshalb wird es ein Pay-as-you-can Modell geben.
Hardfacts zur Klima Biennale
Bei der Klima Biennale werden sich Kunst, Design, Architektur und Wissenschaft mit den gesellschaftlichen Herausforderungen der Klimakrise beschäftigen. Die Besucher:innen erwartet ein bunt gemischtes Programm – eine Kombination aus Ausstellungen, Installationen, Lesungen, Performances, Konzerten und Diskurs-Formaten. Das von der Stadt Wien und zahlreichen Partnern initiierte Festival wird in ganz Wien stattfinden, wobei das neu renovierte Kunst Haus Wien dabei zur Biennale-Zentrale wird, während der Nordwestbahnhof zum Festival-Areal umgewandelt wird. Es handelt sich dabei um eine der wenigen Veranstaltungen, bei der sich Stadträt:innen aus drei Ressorts finanziell beteiligen – das kommt nicht oft vor und kann als Zeichen der „Dringlichkeit” gedeutet werden. Die Kosten für das Festival werden zu gleichen Teilen vom Finanz- , Kultur- und Klima-Ressort der Stadt Wien getragen. Finanzielle Unterstützung kommt aber auch von Unternehmen, Sponsor:innen und durch Förderungen. Das gesamte Projektvolumen soll sich auf 1,5 Millionen Euro belaufen.
„Die Umwelt, das Klima geht uns alle an. Wir haben einen Prozess in Gang zu setzen und vieles neu zu denken. Lösungen rund um das Klimaproblem sind von unserer Generation zu entwickeln – wir dürfen die Jungen damit nicht alleine lassen,” mit diesen Worten eröffnet Peter Hanke, Finanzstadtrat die Pressekonferenz.
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Das Programm: Ein Ausruf der Klima-Moderne
Verantwortlich für die Programmgestaltung und die Leitung der Klima Biennale zeichnen sich das die Projekt- und Kulturmanagerin Sithara Pathirana und der Künstler und Forscher Claudius Schulze. Für die beiden stehen die Schaffung einer nachhaltig-lebenswerten Zukunft und die gesellschaftlichen Auswirkungen des Klimawandels im Fokus. „Bei der Klima Biennale geht es um das Große Ganze und wir sind Teil der Lösung,” zitiert Schulze Helga Kromp-Kolb. Das Ziel der Biennale sei, eine breite Debatte mit unterschiedlichen Diskursformaten zu schaffen. Vom 4. bis zum 14. April wird die Opening Week inklusive einer geballten Veranstaltungsreihe stattfinden, verspricht das Leitungs-Duo.
Das Festivalprogramm beinhaltet zum Beispiel eine Ausstellung zur Klimagerechtigkeit in der Brunnenpassage, ein Klima-Filmprogramm im Stadtkino und Admiralkino und ein Aktivismuscamp mit Workshops. Der Bericht „Earth for all” soll als Survival-Guide für unseren Planeten auf Österreich adaptiert, vom „Club of Rome” vorgestellt werden. Eine weitere Ausstellung wird sich mit der Klima-Emotionalität beschäftigen und sich den Fragen „Wie fühlt sich Klimakrise an und was macht sie emotional mit uns?” stellen. Am Festivalareal Nordwestbahnhof sollen die ehemaligen Postbusgaragen als ,Klima Commons‘ zur urbanen Utopie werden. Gerettete Pflanzen vom umgebauten Nordwestbahnhofgelände will man dafür wiederverwerten. In der Klima-Kantine wird der Fokus auf nachhaltiger Ernährung liegen und die „Überblicksausstellung Best Practice” wird sich mit grünem und zirkulärem Design in Österreich beschäftigen. Die Gruppenausstellung „Into the Woods”, kuratiert von Sophie Haslinger, werde vom Ökosystem Wald handeln und das Verhältnis zwischen Mensch und Natur beleuchten.
„Klima Biennale europaweit als kreatives Ideenzentrum positionieren”
Das Kunst Haus Wien soll gleichzeitig der inhaltliche Ausgangspunkt der Kima Biennale und ein Community-Treff sein. Die Direktorin Gerlinde Riedl verrät, dass die Klima Biennale das erste Projekt im neu renovierten Museum sein wird. „Mit der Klima Biennale wollen wir uns europaweit als kreatives Ideenzentrum positionieren, getragen von Motivation, Inspiration und Perspektiven.” Für Klima-Stadtrat Czernohorsky ist der zentrale Punkt der Klima Biennale folgender: „Wir möchten eine Stadt schaffen, die von sich behaupten kann, ein guter Ort zum Leben zu sein, und zwar nicht nur für die, die es sich eh leisten können.”
Deshalb werden Besucher:innen auch selbst entscheiden dürfen, wie viel ihnen der Eintritt zur Klima Biennale wert ist. Das niederschwellige Eintrittsmodell „Pay-as-you-can” soll angewendet werden, um einen Biennale-Festival-Pass zu erwerben. Bei den Partnern werden die regulären Eintrittspreise verlangt.