Klimakrise lässt große Teile der Antarktis ergrünen
Die Klimakrise lässt Teile der Antarktis ergrünen und zwar mittlerweile so großflächig, dass man es vom All aus erkennen kann. Dazu haben britische Forscher der Cambridge-University nun eine Studie veröffentlicht. Schuld an dem Phänomen sind Algen, die dort zwar grundsätzlich wachsen, die Erderwärmung dürfte aber für eine ungewöhnliche Ausbreitung gesorgt haben. Schneealgen konnte in der Vergangenheit bereits nachgewiesen werden, dass sie die Eisschmelze beschleunigen.
Diesen Effekt, der bereits bei Gletschern beobachtet wurde, halten die britischen Forscher auch in der Antarktis für wahrscheinlich. Die Algen sorgen dafür, dass das Eis dunkler wird und dadurch mehr Sonnenlicht absorbiert. Gleichzeitig verwandeln die Algen CO2 in Sauerstoff – in welchem Ausmaß wollen die Forscher ebenfalls herausfinden.
Menge an entfernten CO2 könnte steigen
Noch ist unklar, welchen Effekt die Ausbreitung der Algen auf die Klimakrise hat. Die Algenblüte könnte aber jährlich bis zu 479 Tonnen CO2 aus der Atmosphäre entfernen, schätzen die Forscher. Das sei eine relativ kleine Menge, die aber signifikant steigen könnte, wenn sich die Algen weiter ausbreiten. Die Klimakrise könnte die Algen aber auch bedrohen, nämlich dann, wenn es zu warm wird und das Eis komplett schmilzt.
In der ersten umfassenden Studie zu Schneealgen in der Antarktis wurden zunächst Satellitenbilder analysiert und die dort erhobenen Daten vor Ort nachgeprüft. 1679 Algenfelder konnten die Forscher auf diese Art ausmachen – die Pflanzen erstreckten sich im Hochsommer auf einer Fläche von bis zu 1,9 Quadratkilometern.