Klimaoasen: Caritas öffnet Pfarrgärten gegen Hitze und Einsamkeit
Die Caritas öffnet in einer neuen Aktion Pfarrgärten in Wien und Niederösterreich als „Klimaoasen“. Die Innenhöfe und teils großzügigen Gärten sollen zu einem kühlen Begegnungsort werden, an dem gemeinsam gegen Hitzetage und Einsamkeit gekämpft wird. Elf Pfarren machen zum Start mit und es sollen bis zum Hochsommer noch mehr werden. Nach dem Vorbild der Caritas-Wärmestuben gibt es auch in den Klimaoasen Gesprächspartner und eine Jause für armutsgefährdete oder obdachlose Menschen.
„Wir sehen, dass armutsbetroffene und obdachlose Menschen unter der Hitze leiden und sich oft nicht so gut schützen können“, sagt Caritas-Wien-Generalsekretär Klaus Schwertner. Die teilnehmenden Pfarren haben bis September an unterschiedlichen Tagen zu unterschiedlichen Zeiten geöffnet, um ein möglichst breites Angebot zu schaffen. Freiwillige sorgen für eine Verpflegung mit kühlen Getränken und kleinen Mahlzeiten. In der Pfarre Breitensee, in der die Caritas das Projekt präsentierte, kommen bereits jetzt an Spitzentagen bis zu 60 Menschen zur Klimaoase.
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Klimakrise eng mit sozialer Frage verknüpft
Auch für Vizebürgermeisterin Birgit Hebein, die bei der Präsentation anwesend war, ist die soziale Frage eng mit der Klimakrise verknüpft: „Die Hitze macht uns allen zu schaffen und wir dürfen dabei niemanden zurücklassen“, sagte Hebein. Vergangenes Jahr hat die Stadt Wien eine Hitzekarte erstellen lassen, die nicht nur Hitzeinseln identifizierbar macht, sondern auch soziodemografische Daten einfließen lässt, da Kinder und ältere Menschen unter Hitze besonders leiden.
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Einsamkeit betrifft nicht nur ältere Menschen
Gerade bei Älteren verschärfe die Hitze oft auch die Einsamkeit: „Einsamkeit ist noch immer ein großes Tabu, vor allem auch dann, wenn alte Menschen wegen der Hitze ihre Wohnungen vielleicht noch weniger verlassen“, so die Vizebürgermeisterin. Schwertner betonte, dass das Thema mittlerweile auch immer mehr junge Menschen betreffe: „Als Caritas beschäftigt uns schon länger eine neue Not, die nicht nur ältere Menschen betrifft, nämlich das Thema Einsamkeit. Viele Menschen schämen sich, dass sie einsam sind und ziehen sich dann noch mehr zurück“. Für diese Menschen seien die Klimaoasen ein „Wohlfühlort für Begegnungen und Gespräche“.