Klimaschutz in Utrecht: Längster Solar-Radweg der Welt und die „Vision 2040“
Kaum ein Land steht so für das Radfahren wie die Niederlande, wenig verwunderlich ist also dieser Rekord. Mitte Juli wurde in Maartensdijk in der Provinz Utrecht mittig der Niederlande der aktuell längste Solar-Radweg der Welt eröffnet. Im Gegensatz zu Photovoltaik-Modulen, welche auf Häuserdächer integriert werden oder welche in extra dafür geschaffenen Arealen großflächig erbaut werden, werden in Utrecht nun mehrere Nutzen kombiniert.
Genau wie Österreich, möchte auch Utrecht bis 2040 klimaneutral sein. Der aktuell eröffnete Solar-Radweg ist nun ein weiteres Puzzlestückchen auf dem Weg dahin. Wie verschiedene Medien mit Bezug auf Berichten niederländischen Medien berichteten, ist der Weg mit seinen insgesamt 330 Metern der aktuell längste seiner Art, so die Projektleitung.
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Sehr hohe Kosten für die Erbauung
Das Sonnenlicht wird dabei durch Sonnenkollektoren aufgefangen, welche sich unter dem Weg befinden. Möglich macht das, nach Angaben der Projektleitung, eine spezielle lichtdurchlässige Kunststoff-Oberfläche. Den ersten Prognosen zufolge, soll der Weg genügend Strom produzieren, um die Stromversorgung von 40 Haushalten zu garantieren. Darüber hinaus wird die aufgefangene Energie genutzt, um den Radweg zu beleuchten und im Winter eis- und schneefrei zu halten, so die Projektverantwortlichen.
Ob weitere Solar-Radwege in der niederländischen Provinz dazu kommen, wird nun die Zukunft zeigen. So sei der Weg im Moment ein Pilotprojekt. Wie der Abgeordnete Arne Schaddelee von der Provinz Utrecht der niederländischen Zeitung „AD“ mitteilte, seien die wenigen Meter mit Kosten von 1,3 Millionen Euro sehr hoch gewesen. Allerdings ist er davon überzeugt, dass, wenn solche Radwege in Zukunft in Serie produziert würden, die Kosten auch entsprechend sinken.
Fit für die Vision 2040
Mit bis zu einer halben Million Einwohner:innen rechnet Utrecht bis 2040. Daher hat die Provinz eine „Vision für 2040“ entworfen, durch welche sichergestellt werden soll, dass sie für die kommenden Bewohner:innen „ein gesunder und angenehmer Ort zum Leben und Arbeiten ist.“ Dafür sollen in der Stadt mehr Grünflächen entstehen und das Stadtzentrum soll durch die Schaffung von mehreren kleineren Knotenpunkten entlastet werden. Diese sollen alle zu Mini-Stadtzentren werden. Auch will Utrecht zu einer „10-Minuten-Stadt“ werden. Dafür soll laut den offiziellen Angaben ein öffentlicher Verkehrsring rund um die Stadt entstehenen, welcher die verschiedenen „Mini-Stadtzentren“ verbindet und so die notwendigen Wege reduziert. Bei der Energieerzeugung soll der Fokus zukünftig auf Sonnenenergie, Windkraft, Geothermie und Restwärme aus Betrieben der Vision für 2040 nach liegen.