Klimawandel: Mensch ist für sintflutartigen Regen verantwortlich
Die von Menschen erzeugten Treibhausgasemissionen haben schwere Auswirkungen auf unterschiedliche Umweltphänomene. Dazu gehört unter anderem schwerer Niederschlag, hat eine neue Studie der University of California, Los Angeles (UCLA) festgestellt. Speziell Überschwemmungen durch Regen gehen den Forschenden zufolge auf die Kappe von Menschen, genauso wie starker Schneefall und daraus resultierende Lawinen. Die durch Treibhausgase ausgelöste Erderwärmung macht Niederschläge nämlich deutlicher häufiger.
Regen oft durch Wasserdampf
„Es ist wichtig, die durch menschliches Handeln verursachten Veränderungen im Vergleich zu den durch die natürliche Klimavariabilität verursachten Veränderungen zu identifizieren“, erklärte der leitende Forscher Gavin Madakumbura. „Das ermöglicht uns, Wasserressourcen zu verwalten und Anpassungsmaßnahmen an die durch den Klimawandel verursachten Veränderungen zu planen.“
US-Wetterbehörde: Jänner bis April war bisher wärmster Frühling für Europa
Durch Machine Learning hat das Forschungsteam untersucht, wie sich auf globaler Ebene Treibhausgasemissionen auf Niederschläge auswirken. Dabei konnten sie einen Zusammenhang finden. Der Hauptgrund für den Niederschlag sei der aufsteigende Wasserdampf durch die höheren Temperaturen. Das könne teilweise zu starken Stürmen führen.
Niederschlagsextreme werden heftiger
Obwohl es laut der Studie regionale Unterschiede gibt und einige Orte trockener werden, nehmen intensive Niederschläge weltweit insgesamt zu. Das bedeutet, dass die Tage mit dem meisten Regen immer feuchter werden. Veränderungen bei den Niederschlagsextremen seien ebenfalls ein Problem. Diese kurzen, intensiven Regenperioden können zu Sturzfluten führen, mit verheerenden Auswirkungen auf die Infrastruktur und die Umwelt.
Der in der Studie trainierte Algorithmus lernte allein aus bloßen Daten. Madakumbura will in Zukunft die Klimaphysik in den Algorithmus einbauen, so dass er auch die Mechanismen, die für den Niederschlag verantwortlich sind, erkennen kann.
Globale CO2-Emissionen sind wieder dort, wo sie vor der COVID-Krise waren
Ähnliche Studie warnt vor Starkregen
Eine ähnliche Studie wie die der UCLA hat das Helmholtz-Zentrum Hereon in Deutschland durchgeführt. Anhand von 17 Klimaparametern wie Temperatur, Hitzetagen, Trockentagen, Windgeschwindigkeit oder Starkregentagen haben sie Entwicklungstrends für das Klima im Laufe des 21. Jahrhunderts prognostiziert. Sie haben dafür die neue statistische Auswertungssoftware CLIMDEX verwendet. Dabei haben sie verschiedene Klimaschutz-Szenarien in Betracht gezogen.
Den deutschen Forschenden zufolge stehen bei einer fehlenden Reduzierung der Emissionen alleine in Deutschland bis Ende des Jahrhunderts schwüle Temperaturen, tropische Nächte, längere Hitzewellen und auch Starkregen bevor. Auch diese Studie warnt vor starken Niederschlägen, für die der durch Menschen erzeugte Klimawandel verantwortlich sei.