KoBold Metals: Halbe Milliarde Dollar für das Startup, das Mineralvorkommen mit AI findet
Das von den Tech-Milliardären Bill Gates und Jeff Bezos unterstützte Bergbau-Startup KoBold Metals hat einen bedeutenden Meilenstein erreicht: In seiner jüngsten Finanzierungsrunde sammelte das Unternehmen 537 Millionen Dollar ein und wird nun mit 2,96 Milliarden Dollar bewertet. Das in Berkeley ansässige Unternehmen könnte damit zu einem Schlüsselakteur im Wettlauf um kritische Mineralien für die Energiewende wie Kobalt, Nickel, Lithium und Kupfer werden. Diese Elemente werden vor allem für Batterien für E-Autos gebraucht.
Die Serie-C-Finanzierungsrunde wurde von dem bestehenden Investor T. Rowe Price gemeinsam mit Durable Capital Partners angeführt. Auch bisherige Investoren wie Bill Gates‘ Breakthrough Energy Ventures und die Risikokapitalgesellschaft Andreessen Horowitz beteiligten sich erneut.
KoBold Metals setzt auf einen innovativen Ansatz: Mithilfe künstlicher Intelligenz, darunter auch Technologie von OpenAI, durchforstet das Unternehmen historische und wissenschaftliche Daten, um unentdeckte Mineralvorkommen aufzuspüren. Erst im Februar 2024 verkündete das Unternehmen einen bedeutenden Erfolg: „Wir haben in Sambia eine riesige Kupferlagerstätte entdeckt“, berichtete CEO Kurt House. Die Mingomba-Mine würde ab den 2030er Jahren voraussichtlich 300.000 Tonnen Kupfer pro Jahr produzieren.
KoBold Metals hat mit „TerraShed“ ein Datensystme entwickelt, dass geowissenschaftliche Informationen sammelt, strukturiert und analysiert. Anstatt dann aber einfach ein X auf der Landkarte anzuzeigen, ob man hier graben soll, begleitet das AI-Tool vielmehr durch alle Schritte im Explorationsprozess und hilft etwa dabei zu entscheiden, ob eine bestimmte Lagerstätte abbauwürdig ist, bis hin zum Bau der Mine selbst.
Die wichtige Sambia-Connection
Sambia ist generell wichtiger Baustein für das US-Unternehmen. „Wir haben bis heute über 200 Millionen Dollar zur sambischen Wirtschaft beigetragen“, heißt es seitens KoBold Metals. „Und das ist erst der Anfang. Als größter amerikanischer Investor in Sambia beginnt unser Versprechen, die Welt durch die Entdeckung wichtiger Batteriemetalle zu elektrifizieren, mit einem unerschütterlichen Engagement für die Volkswirtschaften, die dies ermöglichen können.“ Auch viele Arbeitskräfte des Startups kommen aus dem Land, man würde Sambier in den Bereichen Geowissenschaften, Softwareentwicklung, Infrastrukturtechnik, Geschäftsbetrieb und Verwaltung beschäftigen.
Für die Zukunft hat das Unternehmen große Pläne. „Etwa 40 Prozent des neuen Kapitals werden in die Entwicklung bestehender Projekte zu Minen fließen“, erklärt House. Darüber hinaus würde das Unternehmen in mindestens drei neue Länder expandieren, darunter Finnland und Botswana. Auch der kanadische Lithium-Markt stehe im Fokus.
Die geopolitische Bedeutung des Unternehmens wird von Experten hervorgehoben. Carmichael Roberts, Managing Partner bei Breakthrough Energy Ventures, betont: „KoBolds KI-gestützter Ansatz zur Mineralexploration wird eine sicherere, erschwinglichere und sauberere Energiezukunft für alle schaffen.“
In den nächsten drei bis fünf Jahren könnte das Unternehmen an die Börse gehen. Bis dahin plant KoBold Metals, sein Team durch die Einstellung weiterer Datenwissenschaftler und Geologen zu verstärken. Das Unternehmen arbeitet bereits mit Bergbauriesen wie BHP und Rio Tinto zusammen und könnte damit eine wichtige Rolle bei der Diversifizierung der globalen Lieferketten für kritische Mineralien spielen.
