Kocher & Polaschek: Neue Spin-off-Initiative fördert Österreichs Ausgründungen
Nahezu jedes vierte österreichische Startup ist ein Spin-off, das direkt oder indirekt aus einer Hochschule oder Forschungseinrichtung entstanden ist. Die Bundesregierung sieht Spin-offs als besonders wichtig, weil sie Innovationen in die Wirtschaft bringen und damit für mehr Wettbewerbsfähigkeit, Wachstum und Beschäftigung sorgen. Deswegen hat die Bundesregierung eine neue Spin-off-Initiative zu deren Förderung in die Wege geleitet. Am Donnerstag haben Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher und Bildungsminister Martin Polaschek die geplanten Maßnahmen präsentiert.
Fonds Zukunft Österreich: Erneut 140 Millionen Euro für Forschung
Fonds Zukunft Österreich steuert 8,5 Mio. Euro ein
„Akademische Spin-offs sind entscheidend für Wirtschaft und Gesellschaft, da sie Forschung und Innovation in marktfähige Produkte umwandeln. Dadurch werden neue Arbeitsplätze geschaffen, unsere Wettbewerbsfähigkeit gesichert und der heimische Wohlstand gesteigert. Hochschulen stellen eine bedeutende Säule für das Startup-Ökosystem dar, denn rund drei Viertel der Gründer:innen haben einen akademischen Abschluss. Gleichzeitig ist jedes vierte Startup ein akademisches Spin-off. Daher freut es mich besonders, dass wir als Bundesregierung nun die Spin-off-Initiative ins Leben rufen, die zum einen den Aufbau geeigneter Strukturen vorantreiben wird und zum anderen Risikokapital für Spin-offs zur Verfügung stellt“, so Martin Kocher.
Die neue Spin-off-Initiative sieht eine neue Förderung für den Auf- und Ausbau von Spin-off-Hubs nach internationalen Vorbildern an österreichischen Hochschulen vor. Darüber hinaus beinhält das Programm das Hebeln von Risikokapitalinvestments in Spin-Offs durch Risikokapitalmittel bei der Austria Wirtschaftsservice (aws). Der Fonds Zukunft Österreich soll außerdem 8,5 Millionen Euro an Risikokapital beisteuern. Diese letzteren beiden Programme werden bereits mit Sommer bzw. Herbst 2024 bei der aws anlaufen.
Erste Bank: Neuer Bildungskredit soll Aus- und Weiterbildung fördern
„Ausgründungsleitfaden“ als strategischer Rahmen
„Akademische Spin-offs sind für Österreich von enormer Bedeutung. Sie sind nicht nur besonders innovativ, sondern durch die Entwicklung neuer Produkte und Geschäftsmodelle auch ein zentrales Bindeglied zwischen innovativer Forschung aus Hochschulen und Forschungseinrichtungen und der Wirtschaft. Der volkswirtschaftliche Effekt von Spin-offs ist besonders eindrucksvoll, so bewirkt 1 Euro an öffentlicher Förderung einen BIP-Zuwachs von bis zu 7 Euro. Mit den Spin-off Initiativen schaffen wir als Bundesregierung optimale Rahmenbedingungen für Ausgründungen und unterstützen Gründer:innen bei der unternehmerischen Umsetzung ihrer Forschungsergebnisse“, erklärte Bildungsminister Martin Polaschek.
Teil der Initiative ist auch ein neuer „Ausgründungsleitfaden“. Diesen hat das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung in Auftrag gegeben. Er dient als strategischer Rahmen zur besseren Orientierung und Umsetzung für Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Der Leitfaden umfasst 10 Empfehlungen für Hochschulen und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen.
Spin-off Fellowships: Akademische Ausgründungen haben „massives Wachstumspotenzial“
Spin-off-Initiative „Brücke zwischen Forschung und Wirtschaft“
Ein weiteres Element der Initiative ist die Förderung von Prototypen. Sie wird mit Mittel aus dem Fonds Zukunft Österreich in Höhe von vier Mio. Euro finanziert. Damit will man auch eine Lücke in einem sehr frühen Stadium der Verwertung schließen, wodurch weitere Anschlussförderungen möglich werden sollen.
„Ziel der neuen Spin-off Initiative ist es, das Ökosystem entsprechend zu stärken, weiter zu professionalisieren und mit in Österreich aktiven Venture Capital Fonds bis zu 50 Mio. Euro zu mobilisieren. Wir wollen damit eine Brücke zwischen Forschung und Wirtschaft schlagen und damit eine Erhöhung der Anzahl an Gründungen von Spin-offs sowie mehr Investitionen in diese erreichen“, kommentiert aws-Geschäftsführer Bernhard Sagmeister.
20 Jahre FFG: 2023 Startup-Rekordförderung von 103 Millionen Euro
FFG bietet wieder Spin-off Fellowships
Ebenfalls wichtig für die Förderung von Spin-offs in Österreich sind natürlich die FFG Spin-off Fellowships. Im Zuge dieses Programms stellt das stellt das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung bis 2026 insgesamt 15 Millionen Euro zur Verfügung. Aktuell werden 22 Projekte mit rund 9,75 Millionen Euro über die FFG gefördert. Das betrifft insbesondere Personal- und Sachkosten in Höhe von maximal 500.000 Euro pro Projekt für die Dauer von bis zu 18 Monaten. Derzeit läuft eine Ausschreibung unter dem Titel „Spin-off Fellowship meets Expedition Zukunft“ bis 17. September 2024.
„Akademische Spin-offs sind ein wesentlicher Bestandteil unseres Innovationsökosystems und tragen maßgeblich dazu bei, Forschungsergebnisse in marktfähige Lösungen zu überführen. Gerade in Zeiten eines schwierigen Investitionsumfeldes ist die kontinuierliche und verlässliche Unterstützung durch öffentliche Förderungen essenziell, um Innovationen voranzutreiben. Mit der neuen Spin-off-Initiative werden Forschende bei der Entwicklung ihrer bahnbrechenden Ideen zielgerichtet unterstützt. Diese Initiative wird nicht nur das heimische Startup-Ökosystem stärken, sondern auch einen erheblichen Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung und Wettbewerbsfähigkeit Österreichs leisten“, so FFG-Geschäftsführerin Henrietta Egerth.