Energiegewinnung

Kohlekraftwerke: G7-Staaten sagen Stopp staatlicher Finanzierung noch heuer zu

©markus distelrath/ pexels
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Die Tage der Energiegewinnung aus Kohle und Erdgas sind gezählt. Diese Erkenntnis dürfte den wenigstens neu sein. Nun aber haben sich auch die sogenannten G7-Staaten noch einmal dazu bekannt. Im November 2021 findet im schottischen Glasgow die 26. UN-Klimakonferenz (COP 26) statt. In Vorbereitung dieser haben sich in der letzten Woche die Umwelt- und Klimaminister von Deutschland, Frankreich, Italien, Japan, Kanada, den USA, Großbritannien und der EU bereits virtuell zusammen gefunden und während zweitägiger Beratungen bereits jetzt neue Umweltmaßnahmen festgelegt. Neben einigen bereits bekannten Punkten, wie die Zielsetzung der Klimaneutralität bis 2050 und 30 Prozent der Erdoberfläche bis 2030 zu Naturschutzgebieten zu verwandeln, wurde auch eine zeitnahe Maßnahme im Abschlussdokument der Beratungen festgehalten. Bis Ende des aktuellen Jahres sollen alle staatlichen Investitionen in Kohlekraftwerke gestoppt werden. Insbesondere die Zustimmung von Japan und den USA dazu ist neu.

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Entwicklungsländer mehr beim Klimaschutz unterstützen

In einer entsprechenden Aussendung zeigte sich die deutsche Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) mit den aktuellen Ergebnissen zufrieden: „Konkret haben wir uns dafür ausgesprochen, 30 Prozent des Landes und der Meeresfläche bis 2030 unter Schutz zu stellen – und zwar global und national. Zum ersten Mal bekennen sich alle G7-Staaten dazu, die Finanzierung von Kohlekraftwerken im Ausland zu beenden. Das ist ein wichtiger Fortschritt, denn nur so können wir als Industriestaaten glaubwürdig von anderen verlangen, uns auf diesem Weg zu folgen.“ Außerdem einigten sich die Vertreter der G7-Staaten darauf, andere Länder auf ihrem Weg zur Klimaneutralität zu unterstützen. So sollen Entwicklungsländer beim Klimaschutz und Erhaltung der Natur unterstützt werden. Dafür sollen bis November, also bis zur COP 26 in Glasgow, die dafür nötigen Gelder erhöht werden. Wie viel die Industriestaaten dann also tatsächlich bereit sind mehr zu investieren, wird sich somit frühestens in fünf Monaten zeigen.

IEA drängt auf Stopp von staatlichen Förderungen für Kohle

Auch außerhalb des politischen Rahmens wurde zuletzt noch einmal deutlich auf den Bedarf eines internationalen Stopps der staatlichen Kohle- und Gasförderungen verwiesen. Drei Tage vor der Einigung der G7-Staaten veröffentlichte die Internationale Energieagentur (IEA) den Report „Net Zero by 2050“.  In diesem sprechen sie sich für einen sofortigen weltweiten Stopp von Investitionen in Kohlekraftwerken und der Erschließung neuer Erdöl- und Erdgasfelder aus. Andernfalls könne das Ziel der Klimaneutralität bis 2050 nicht erreicht werden. Auch plädieren sie für einen Verkaufsstopp von fossil betriebenen PKWs bis 2035. Zumindest im Punkt des Investitionsstopps in Kohlekraftwerken sind die G7-Staaten den Empfehlungen der IEA somit nun gefolgt. Für einen verbindlichen Verkaufsstopp von Verbrennern wiederum sprachen sich bereits Anfang des Jahres einige Länder aus ( Tech & Nature berichtete). Auch Österreich gehörte zu den Unterzeichnern einer entsprechenden Forderung an die EU. Bis ein solcher Verkaufsstopp allerdings verbindlich zeitlich festgelegt ist, wird es wohl voraussichtlich noch einige internationale Beratungen benötigen.

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