kompany: Wiener RegTech-Startup holt sich neuerliches Millioneninvestment
2017, 2018 und nun 2019: Das Wiener Startup kompany, das digitalen Zugang zu Handelsregistern weltweit anbietet, hat sich nach Millionen-Investments in den vergangenen Jahren nun wieder eine Finanzspritze im siebenstelligen Bereich geholt. Frisch an Bord gekommen sind Uniqa und Raiffeisen Bank International (RBI) über Elevator Ventures. Außerdem hat der bestehende Investor European Super Angels Club (ESAC), der 2018 investierte, seine Anteile aufgestockt.
kompany hat sich auf Zugang zu amtlichen Handelsregisterinformationen, um für Kunden KYC- und Compliance-Prozesse bzw. die Vorgaben zu Anti-Geldwäsche-Richtlinien zu vereinfachen. Die neuen Investoren sind laut kompany-CEO Russell Perry Minderheitsaktionäre, ihre Anteile liegen bei jeweils unter zehn Prozent. Mit der RBI gibt es bereits eine engere Kooperation: Seit Juni 2018 arbeiten RBI und kompany an einer gemeinsamen Know-Your-Customer-Lösung (KYC), nachdem Perrys Firma am Accelerator-Programm Elevator Lab teilgenommen hatte.
Weitere Runde „im achtstelligen Bereich“ in Planung
Bei dem neuerlichen Millioneninvestment soll es aber nicht bleiben. „Wir planen eine Growth-Runde im achtstelligen Bereich“, sagt Perry zu Trending Topics. „Ich gehe davon aus, dass die Runde in den nächsten 6 bis 9 Monaten abgeschlossen ist.“ Die vielen Millionen, die da zu erwarten sind, brauche man, um sich am Markt behaupten zu können. „Im RegTech-Sektor findet eine Konsolidierung statt, und wir wollen ganz oben in der Nahrungskette stehen.“
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Zwei wichtige Technologien sind Blockchain und Künstliche Intelligenz, mit denen kompany arbeitet. Weil die Unternehmensinformationen, die kompany aus den Handelsregistern ausliest, oft in unstrukturierter Form vorliegen (z.B. in PDFs), habe man mit OCR (Optical Character Recognition) und Machine Learning ein System gebaut, mit dem diese PDFs in Aekundenschnelle analysiert werden können, um die Gesellschafter von Unternehmen ausfindig zu machen. „Wir haben zahlende Kunden, die das verwenden“, sagt Perry – einer sei eben die RBI.
AML steigert Nachfrage
„Die Nachfrage ist wegen den Regulierungen im Anti-Geldwäsche-Bereich groß“, sagt der kompany-Geschäftsführer zu den Services, die seine Firma anbietet. Immer wichtiger dabei werde auch der Blockchain-Bereich. So betreibt kompany mit der Tochterfirma BREX (kurz für Business Register Exchange) bereits einen der wichtigsten Nodes im Netzwerk von Ripple (Trending Topics berichtete), um dort die Transaktionen auf der Blockchain zu verifizieren.
Nun ist kompany bestrebt, KYC-Daten „on-chain“, also direkt in Blockchains zu schreiben. Laut Perry könne man bereits Zeitstempel bei Ethereum und Hyperledger Fabric einschreiben. Bei einer großen Oracle-Konferenz in mehreren Wochen wolle man weitere Einblicke geben, wie kompany mit Distributed-Ledger-Technologien (DLT) arbeitet.
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