Konjunkturbarometer: Omikron erhöht Unsicherheit durch fehlende Planbarkeit
Die Junge Wirtschaft (JW) präsentierte heute zum Jahresbeginn wieder das aktuelle Konjunkturbarometer. Diese Erhebung soll die Stimmungslage bei Jungunternehmer:innen aufzeigen. Hier zeigt sich: In vielen Firmen herrscht aufgrund der Omikron-Variante des Coronavirus sowie durch steigende Kosten große Unsicherheit. Das beste Gegenmittel gegen die Ängste ist laut der JW eine Entlastung durch die Regierung, vor allem was Steuern betrifft. Schon beim letzten Barometer im Juli äußerten die Jungunternehmer:innen Wünsche danach.
Junge Wirtschaft: Stimmung bei Jungfirmen steigt – Steuern müssen aber sinken
„Betriebe brachen spürbare Entlastungen“
„Angesichts erheblicher Unsicherheiten für die weitere wirtschaftliche Entwicklung, allen voran Omikron und die Inflationsgefahr, brauchen Österreichs junge Betriebe neben klarer Planbarkeit in der Krise spürbare finanzielle und bürokratische Entlastungen. Viele hilfreiche Maßnahmen sind bereits im Regierungsprogramm festgeschrieben bzw. in der Steuerreform enthalten. Sie müssen von der Bundesregierung nur jetzt zügig und konsequent umgesetzt werden“, so Christiane Holzinger, Bundesvorsitzende der JW in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ).
Omikron und Inflation gehen nicht spurlos an den heimischen Jungunternehmer:innen vorüber. Die Daten vom Konjunkturbarometer zeigen, dass die Stimmungslage der jungen Betriebe in vielen Bereichen von Vorsicht und Realismus geprägt ist. Insgesamt 1.923 Unternehmer:innen haben an der Erhebung teilgenommen. So rechnen 37 Prozent mit sinkenden Investitionen, während nur 21 Prozent mit einer Verbesserung der eigenen Ertragslage rechnen. Die höchste bisher gemessene Inflationserwartung (83 Prozent) macht die stark verbreitete Sorge um die Geldwertstabilität aus.
Konjunkturbarometer: “Regierung soll vom Krisen- in den Zukunftsmodus schalten”
Steuerreform bei Jungunternehmer:innen populär
Die steigenden Kosten bremsen laut Konjunkturbarometer auch die Möglichkeiten, neue Mitarbeiter:innen zu beschäftigen. Nur mehr 26 Prozent planen Neueinstellungen, wenngleich die jungen Betriebe diesbezüglich vor einem Jahr deutlich restriktiver waren. 51 Prozent der Befragten sind der Überzeugung, dass sich die eigene Kostensituation verschlechtern wird. Die zentralen Herausforderungen des Jahres 2022 sind für die Jungunternehmer deshalb die steigenden Preise von Rohstoffen und Vorleistungen (47 Prozent), hohe Energiepreise (40 Prozent), Lieferkettenprobleme (39 Prozent) sowie Fachkräftemangel (34 Prozent) und Arbeitskosten (32 Prozent).
„Österreichs junge Betriebe brauchen mehr Entlastung, denn Entlastung ist die beste Hilfe für den Aufschwung. Dies gilt insbesondere für eine steuerliche Entlastung, die für die große Mehrheit unserer Mitglieder auch die wichtigste Aufgabe der Bundesregierung ist“, erklärt Holzinger. Die Jungunternehmer:innen bewerten für sie relevante Detailmaßnahmen der Steuerreform sehr positiv. Das gilt besonders für die Erhöhung des Gewinnfreibetrags (68 Prozent), die Senkung der Einkommenssteuer (64 Prozent), die höhere Grenze für geringwerte Wirtschaftsgüter (58 Prozent), die Einführung eines Investitionsfreibetrags (57 Prozent) sowie die Absetzbarkeit des Arbeitsplatzes im Wohnungsverband (42 Prozent).
JW fordert weiterhin neue Rechtsform für Startups
Die JW sieht Entlastung auch in Form von einer Reduktion der Arbeits- bzw. Lohnnebenkosten, Bürokratieabbau und bei der Lohnverrechnung als wichtig. „Weitere Anliegen sind die Schaffung einer neuen, günstigen Rechtsform für Startups wie die Austrian Limited, die Abschaffung der Mindest-KÖSt und die Einführung eines Beteiligungsfreibetrags sowie die Umsetzung einer Fachkräfteoffensive“, so Holzinger. Vor diesem Hintergrund fordert die Junge Wirtschaft, dass die Bundesregierung die entsprechenden Vorhaben im aktuellen Regierungsprogramm zügig umsetzt.