Kaskaden-Effekte

Konkurs von Krypto-Fonds 3AC reißt auch Krypto-Händler Voyager mit sich

© Voyager Digital
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Die Kaskaden-Effekte des Krypto-Crash und des Terra/LUNA-Kollaps haben mittlerweile die Börse erreicht. Denn der kanadische Krypto-Händler Voyager musste ähnlich wie auch seine internationalen Pendants Celsius Network und Vauld Auszahlungen an seine Kund:innen stoppen. Zuvor war dem Krypto-Fonds Three Arrows Capital (3AC) 15.250 BTC and 350 Millionen USDC geborgt worden. Diese Assets wird Voyager wohl nicht mehr zurück bekommen, denn 3AC wurde bereits liquidiert (Trending Topics berichtete).

Der Auszahlungsstopp bedeutet für die Nutzer:innen von Voyager, dass sie nicht mehr an ihre eingezahlten und gekauften Krypto-Assets in der App herankommen. Wie andere Anbieter auch gab es bei Voyager für US-Kund:innen eine Vielzahl an Krypto-Assets zu kaufen, auch institutionelle Investor:innen wurden bedient. Wie auch bei anderen Angeboten wie BlockFi oder Celsius lockte Voyager mit hohen jährlichen Zinserträgen, wenn die User ihre Assets an andere verborgen. In vielen Fällen wurden die Bitcoins und Stablecoins an den zusammen gebrochenen Krypto-Fonds 3AC verborgt.

Anders als die meisten anderen Krypto-Händler ist Yoyager Digital an der Börse (Toronto) notiert und muss sich deswegen an kanadische Gesetze halten. Deswegen wurde jetzt ein Finanz-Update zum Unternehmen veröffentlicht, das ein desaströses Bild zeigt. Ganze 58 Prozent der Krypto-Kredite, die vergeben wurden, wurden an 3AC vergeben. Damit ist das Unternehmen sehr stark von dem Krypto-Investor abhängig und dessen Schicksal mehr oder weniger ausgeliefert. Um dem eigenen Konkurs zu entgehen, musste sich das Unternehmen eine Kreditlinie bei Alameda Research von Krypto-Multimilliardär Sam Bankman-Fried und seiner Investment-Firma Alameda Research besorgen – und zwar 200 Millionen USDC und 15,000 BTC.

Vauld: Nächste Krypto-Firma stoppt Auszahlungen, sucht frisches Geld

Rettungskredit von Sam Bankman-Fried

„Dies war eine äußerst schwierige Entscheidung, aber wir glauben, dass sie angesichts der aktuellen Marktbedingungen die richtige ist“, so Stephen Ehrlich, CEO von Voyager, zum Auszahlungsstopp. „Diese Entscheidung verschafft uns zusätzliche Zeit, um strategische Alternativen mit verschiedenen interessierten Parteien zu prüfen und gleichzeitig den Wert der Voyager-Plattform zu erhalten, die wir gemeinsam aufgebaut haben. Wir werden zu gegebener Zeit weitere Informationen zur Verfügung stellen.“

Um die Kundschaft zu beruhigen, kommunizierte man dann kürzlich auf Twitter, dass man noch Krypto-Assets im Gegenwert von etwa 1,3 Mrd. Dollar sowie zusätzlich 350 Mio. Dollar in Cash bei der Metropolitan Commercial Bank hätte. Dagegen stünden die Zahlungsausfälle von 650 Millionen Dollar seitens 3AC. Der Börsenkurs von Voyager ist derweil eingebrochen. Die Aktie ist seit dem Allzeithoch im März 2021 um 99 Prozent eingebrochen.

3AC ist in den Konkurs geschlittert, weil der Krypto-Fonds massiv in die Luna Foundation Guard investierte, und sich damit dem mittlerweile kollabierten Terra-Ökosystem schonungslos ausgeliefert hat. LUNA und der „Stablecoin“ UST verloren in wenigen Tagen ihren Wert, nachdem zuerst der Krypto-Crash zuschlug und es zu einem Bankrun kam. Wie berichtet wurde LUNA von unbekannten Tradern auch direkt angegriffen, die mit gezielten Trades den Einsturz beschleunigten.

Terra-Kollaps: So lief der Angriff auf LUNA und UST ab

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