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Konsument:innenschutz will Verbot von Werbung mit „Klimaneutralität“

Greenpainting. © Canva
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Man hört, liest und sieht es immer öfter: klimaneutrale oder CO2-neutrale Produkte, Events und Services – vom Heizöl über Handys bis hin zur Fußball-WM – ringen um die Gunst der Konsument:innen und geben sich betont grün. Aus Sicht der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv), der bereits gegen einzelne Unternehmen wegen Greenwashing vorging, sei das aber eine Täuschung der Konsument:innen – und fordert ein Verbot. Auch das EU-Parlament befasst sich Ende November mit der Regulierung umweltbezogener Werbeaussagen.

„Die beworbene Klimaneutralität soll mit Hilfe von CO2-Kompensation erreicht werden. Der Handel mit freiwilligen Kompensationszertifikaten ist aber nicht reguliert. Für Verbraucherinnen und Verbraucher ist somit völlig unklar, wie verlässlich Emissionen kompensiert werden. Das ist Greenwashing und sollte verboten werden“, Ramona Pop, Vorständin des vzbv, in einer Aussendung. „Wenn klimaschädliche Produkte als klimaneutral beworben werden, kann das ihren Konsum anregen. Die Werbung mit Klimaneutralität kann also einen notwendigen Wandel verhindern statt befördern. Klimapolitisch sinnvoll wäre eine Reduktion des Konsums und ein Umbau der Produktion.“

Zuletzt wurde der vzbv gegen die FIFA-WM in Qatar aktiv; der Weltfußballverband wurde vergangene Woche wegen Greenwashing abgemahnt und aufgefordert, mehrere Werbeaussagen zum angeblich „klimaneutralen Turnier“ von seiner Webseite zu löschen. Wie berichtet hat der vzbv bereits drei Betreiber von Onlinemarktplätzen, darunter refurbed aus Österreich, abgemahnt. Sie dürfen nicht mehr damit werben, „100% klimaneutral“ zu sein.

Nach Greenwashing-Abmahnung: Refurbed vermarktet sich nicht mehr als „100% klimaneutral“

Gefahr der doppelten Verrechnung

Nicht nur der vzbv sieht CO2-Kompensation bzw. Offsetting über Zertifikate als Problem, auch sämtliche Umweltschutzorganisationen sind dagegen. Wie berichtet entsteht dadurch nämlich das Problem, dass CO2-Senkungen doppelt gerechnet werden – einmal in dem Land, wo sie passieren (z.B. durch Baumpflanzungen) und einmal in dem Land, wo das Unternehmen, dass sich die CO2-Zertifikate kauft, sitzt.

„Der Kauf von CO2-Ausgleichszertifikaten wird zunehmend von Unternehmen verwendet, um sich ein grünes Image zu verpassen und Kund:innen über die eigene Klimabilanz in die Irre zu führen. So wird nach dem Ausgleich der eigenen Emissionen mittels Spottpreis-Zertifikaten suggeriert, dass das Unternehmen oder das Produkt nun „klimaneutral“ sei – also ohne schlechtes Gewissen zu konsumieren wäre“, sagt Jasmin Duregger, Klima- und Energieexpertin bei Greenpeace in Österreich. Auch beim WWF oder Global2000 lehnt man die Kompensation von Emissionen durch Zertifikate ab.

Klimaneutral durch Bäumepflanzen? Umweltschutz-NGOs sehen es „kritisch“

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