Kreisel Electric wird mehrheitlich vom Traktor-Riesen John Deere übernommen
2014 gegründet, dann zum Rising Star der Unternehmen für Batterietechnologie aufgestiegen, zwischendurch immer wieder mit Problemen: Das oberösterreichische Unternehmen Kreisel Electric hat sich, auch durch das Investment des Schwarzenegger-Neffen Patrick Knapp-Schwarzenegger und Arnie als Testimonial weltweit einen Namen gemacht. Nun wird das Unternehmen mehrheitlich vom US-Unternehmen John Deere & Company, einem milliardenschweren Hersteller von Technologien für die Landwirtschaft, übernommen.
Die Transaktion braucht noch die endgültige behördliche Genehmigung in Österreich und wird voraussichtlich in zwei Monaten abgeschlossen sein. Finanzielle Details zum Deal werden aktuell nicht bekannt gegeben. Jedenfalls wird Kreisel Electric Kreisel seine aktuell rund 160 Mitarbeiter:innen, seinen Markennamen und sein Warenzeichen beibehalten und weiterhin von seinem derzeitigen Standort in Österreich aus operieren.
Man freue sich darauf, das „Basisgeschäft auszubauen, den Deere-Vertriebskanal nutzen zu können und mit den Fahrzeugentwicklungsteams von Deere an Produktverbesserungen zu arbeiten“, heißt es seitens der drei Gründer Johann, Markus und Philipp Kreisel. Sie gründeten Kreisel Electric 2014 in Rainbach im Mühlkreis nahe Freistadt.
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Nachhaltigkeitsziele müssen erfüllt werden
„Die Batterietechnologie von Kreisel kann in der gesamten Produktpalette von Deere eingesetzt werden, und die Markterfahrung von Kreisel wird Deere beim Ausbau unseres Portfolios an batterieelektrischen Fahrzeugen zugutekommen. Deere wird das Know-how, die globale Präsenz und die Finanzierung bereitstellen, damit Kreisel sein schnelles Wachstum in den Kernmärkten fortsetzen kann“, so Pierre Guyot, Senior Vice President, John Deere Power Systems, in einer Aussendung. „Dies ist eine Gelegenheit, in ein Unternehmen mit einzigartiger Technologie zu investieren, die für die anspruchsvollen Bedingungen, unter denen Deere-Kunden arbeiten, konzipiert ist.“
Kreisel Electric würde auf die Nachhaltigkeitsziele des US-Unternehmens einzahlen, man wolle gemeinsam neue neue Technologien entwickeln, um die CO2-Auswirkungne von landwirtschaftlichen Geräten zu mindern. John Deere stellt Rasenmäher, kompakte Kommunaltraktoren, Kleintraktoren, kompakte Baumaschinen und einige Straßenbaumaschinen her – und die sollen von Dieselmotoren auf Batterie umgestellt werden.
Zentral bei dem Deal sind offenbar nicht nur die elektrischen Batteriemodule und -packs mit hoher Energiedichte und Haltbarkeit, die das oberösterreichische Unternehmen entwickelt, sondern auch die Ladeinfrastrukturplattform „Chimero“. 2020 wurde eine Kooperation mit dem Ölriesen Shell verkündet (Trending Topics berichtete).
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