Entwicklung

Krypto-Crash senkt den Energiehunger von Bitcoin und Ethereum

Bitcoin Mining Farm. © Marko Ahtisaari (CC BY 2.0)
Bitcoin Mining Farm. © Marko Ahtisaari (CC BY 2.0)
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Neue Transaktionen mit brachialer Rechen-Power zu verifizieren und dafür neue Bitcoins kassieren: Der Prozess des Minings war und ist wegen seines hohen Energieaufwands schon immer einer der größten Kritikpunkte der Kryptowährung. Das ging so weit, dass EU-Parlamentarier den Proof of Work-Algorithmus zugunsten stromsparender Konsensus-Mechanismen gar verbieten wollten (mehr dazu hier).

Aktuell kann man beobachten, dass der Energieverbrauch von Bitcoin und Ethereum drastisch gefallen ist. Und zwar nicht wegen politischer Maßnahmen, sondern schlicht und einfach wegen dem großen Krypto-Crash. Dieser hat BTC und ETH nicht nur 70 bzw. 75 Prozent unter ihr letztjähriges Allzeithoch fallen lassen, sondern auch dafür gesorgt, dass die Mining-Anlagen für die Berechnungen viel weniger Strom benötigen.

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Rückgang von 30 bis 35 Prozent

So ist der Energieverbrauch des Bitcoin-Netzwerks den Berechnungen des bekannten niederländischen Krypto-Ökonomen Alex de Vries von durchschnittlichen 204 Terrawattstunden (TWh) pro Jahr im Mai auf aktuell nur mehr 133 TWh gefallen. de Vries berechnet in seinen Statistiken den Energiehunger von Bitcoin und Ethereum auf Basis unterschiedlicher Daten und Annahmen für die Mining-Anlagen, die genutzt werden. Auch wenn der Stromverbrauch von Bitcoin wegen des Markt-Crashs um etwa 35 Prozent gefallen ist, liegt er immer noch in der Größenordnung von einem Land wie Argentinien. Die Zahlen des Cambridge Bitcoin Electricity Consumption Index liegen etwas anders, aber zeigen ebenfalls auf, dass der Energieverbrauch von Mai auf Juni um etwa 30 Prozent gesunken sind.

Bei Ethereum ist es nicht anders. Auch das zweit wichtigste Krypto-Asset im Markt wird nach wie vor durch Mining berechnet, weil der Übergang zu Proof of Stake noch immer nicht vollendet ist. Der Energieverbrauch von Ethereum lag im Mai 2022 noch bei etwa 94 TWh und ist im Juni dann auf etwa 52 hinunter gefallen. Das entspricht einem Rückgang von sogar 45 Prozent – aber letztendlich immer noch dem Energieverbrauch eines kleinen Landes.

Die Logik dahinter

Warum fällt der Stromverbrauch bei einem Markt-Crash? Das hat folgende Logik: Wenn die Preise von Bitcoin und Ethereum hoch sind bzw. stark steigen, dann werfen Mining-Unternehmen viel Rechen-Power ins Rennen, um sich möglichst gut für die Ausschüttung der wertvollen neuen BTC oder ETH zu positionieren. Mehr Hash-Power bedeutet am Ende eine höhere Wahrscheinlichkeit, um Mining-Belohnungen zu erhalten, weswegen sich viele Mining-Betreiber zu Mining-Pools zusammen schließen.

Doch der Markt-Crash bei Kryptowährungen, der etwa 80 Prozent der Marktkapitalisierung hinweg gefegt hat, drückt durch stark gesunkene Preise für BTC und ETH die Erträge der Mining-Unternehmen. Das geht so weit, dass für manche Mining sogar unrentabel geworden ist – mit dem Folgeeffekt, dass sie größere Teile ihrer Rechenkapazitäten vom Netz nehmen (Trending Topics berichtete). Und das wiederum hat zur Folge, dass der Stromverbrauch stark sinkt. Bedeutet aber auch: Wenn die Preise wieder steigen, werden die Miner wieder mehr Rechen-Power ins Rennen werfen – und der Strombedarf wird wieder steigen.

Bitcoin und Ethereum Mining wird durch Preisverfall teilweise unprofitabel

 

 

 

Zu kurz gedacht: Warum das Bitcoin-Mining-Verbot ein Fehler wäre

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