BTC bei 50.000 Dollar: Krypto-Crash vernichtet 350 Mrd. Dollar in 24 Stunden
Es ist ein Blutbad an den Krypto-Börsen, wie man es schon länger nicht mehr erlebt hat. In den letzten Stunden sind die Kurse nahezu aller Kryptowährungen hart nach Süden abgebogen. Bitcoin ist in den vergangenen 24 Stunden um fast 19 Prozent gefallen, der Preis liegt zeitweise bei nur mehr etwa 50.000 Dollar. Ethereum (ETH) wird mit einem Minus von mehr als 20 Prozent besonders hart getroffen, der Preis fällt auf etwa 2.300 Dollar. Damit sind die Gewinne für ETH, die es dieses Jahr (auch wegen der neuen Ethereum Spot ETFs) machte, wieder weg.
Auch bei viele anderen bekannten Krypto-Assets sind satte Einbrüche zu verzeichnen. Egal ob BNB, Solana, XRP, Toncoin, Dogecoin, Cardano oder Polkadot – die Einbußen liegen bei 13 bis 20 Prozent. Im Schnitt fällt der Krypto-Markt um etwa 14 Prozent innerhalb von 24 Stunden. BTC als Marktführer wird da vergleichsweise wenig getroffen, bei Altcoins sind die Verluste deutlich herber. Insgesamt hat der gesamte Krypto-Markt innerhalb der letzten 24 Stunden satte 310 Milliarden Dollar verloren.
Faktoren für den Sell-off
Was ist passiert? Offenbar kommen mehrere Faktoren zusammen, und die Krypto-Märkte spielen Vorbote für eine harte Woche für die Börsen. An den japanischen Aktienmärkten ist die Krisenstimmung bereits voll eingeschlagen, die Börsen liegen dort derzeit etwa 7 Prozent im Minus (mehr dazu hier). Aktuell passieren makroökonomisch mehrere Dinge, die die Investments in risikoreichere Assets, zu denen Kryptowährungen nun eben mal gehören, unattraktiver machen:
- Tech-Werte: Bereits am Freitag wurden Aktien, insbesondere jene von stark gewachsenen Tech-Unternehmen, ordentlich abgestraft. Viele von ihnen haben dieses Jahr, auch in Folge des AI-Hypes, starke Zuwächse gesehen. Zuletzt konnte man bereits beobachten, dass der AI-Blase die Luft beginnt auszugehen (Trending Topics berichtete)
- Angst vor US-Rezession: Schwache Zahlen zum US-Arbeitsmarkt haben in den Vereinigten Staaten neuerlich die zwischenzeitlich etwas vergessenen Ängste vor einer Rezession neu belebt
- US-Zinswende verzögert sich: Bisweilen haben Risiko-reichere Assets unter anderem davon gelebt, dass viele glaubten, dass die US-Notenbank Federal Reserve bald die Zinswende nach unten einleiten werde. Nun hat sich herausgestellt, dass sich diese auf frühestens September verzögern wird, eben auch wegen der schlechten Arbeitsmarktdaten. Das hat die Stimmung sofort ins Negative gedreht
- Geopolitik: Die Krisenherde, insbesondere der Nahe Osten, tragen zu den Sorgen bei. Der Konflikt zwischen Israel und dem Iran, in dem die USA tief mit drinnen stecken, verschärfte sich zuletzt weiter. Auch in der Ukraine ist mit verschärften Kämpfen zu rechnen, und der drohende Konflikt um Taiwan sieht eine Erleichterung. An allen Fronten ist die USA mit drinnen
Festzuhalten ist, dass die Krypto-Märkte und vor allem jene, die dort schon länger investieren, solche Einbrüche gewohnt sind. Viele, die an Bitcoin und Co glauben, werden die Chance nutzen, den Dip zu kaufen und Krypto-Assets vergleichsweise günstig nachzukaufen. Spannend wird nun – wie immer -, wie sich die Kurse in den nächsten Stunden und Tagen entwickeln – und wann der Boden erreicht sein wird. Das Kursziel von Bitcoin von 100.000 Dollar, das von vielen lange ersehnt wird, rückt allerdings nun in weitere Ferne.