Bitcoin und Co.

Krypto-Crash weitet sich aus: Gesamtmarkt verliert 47 Prozent seit Allzeithoch

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Wer am Krypto-Markt teilnimmt, der braucht einen starken Magen. Das bewahrheitet sich aktuell wieder. Denn, ausgelöst durch Ängste von Anleger:innen vor der Zinswende (als geldpolitisches Mittel gegen die grassierende Inflation) sind Tech-Aktien und vor allem Krypto-Assets in den Keller gerauscht. Während die Aktienmärkte am Wochenende Pause haben, setzt sich die Abwärtsspirale bei Bitcoin, Ethereum und Co. am Samstag fort. Die „Red Candle Army“ ist zurück.

Innerhalb eines Tages schrumpft der Krypto-Markt insgesamt um weitere 10 Prozent auf nur mehr 1,4 Billionen Euro – unterm Strich sind innerhalb von 24 Stunden weitere rund 200 Milliarden Euro weg. Seit dem Allzeithoch des Marktes am 10. November 2021 bei 2,6 Billionen Dollar sind also nunmehr 47 Prozent des gesamten Markt für Krypto-Assets in Luft aufgelöst. Das erinnert nicht nur an die Halbierung des Marktes zwischen Mai und August 2021 (von 2,2 hinunter auf 1,1 Billionen Euro), sondern immer mehr an den ersten großen Crash von Bitcoin und Co. 2018 – danach folgte bis zur Corona-Krise eine Durststrecke von drei Jahren, gemeinhin Krypto-Winter genannt.

Große Einbrüche seit den ATHs

So dramatisch wie damals, als der Krypto-Markt 70 Prozent seines Gesamtvolumens verlor, ist es noch nicht. Doch die Verluste von Top Krypto-Assets seit ihren jeweiligen Allzeithochs sind doch ordentlich:

  • Bitcoin: -48% (ATH am 10. November 2021)
  • Ethereum: -49% (ATH am 16. November 2021)
  • Binance Coin: – 47% (ATH am 10. Mai 2021)
  • Cardano: -65% (ATH am 2. September 2021)
  • Solana: – 60% (ATH am 6. November 2021)
  • XRP: -83% (ATH am 4. Jänner 2018)
  • Terra: -42% (ATH am 27. Dezember 2021)
  • Dogecoin: -81% (ATH am 8. Mai 2021)
  • Polkadot: -67% (ATH am 4. November 2021)
  • Avalanche: -58% (ATH am 21. November 2021)

Hier die Preis-Charts der größten Krypto-Assets innerhalb des letzten Monats:

Unternehmen im Krypto-Business, die von den Kursentwicklungen von BTC, ETH oder auch der Spaßwährung DOGE abhängig sind, haben es da gar nicht gut. Sie wurden von den Anleger:innen bereits massiv abgestraft (Trending Topics berichtete). Es gibt aber natürlich auch jene, die Gefallen an dem Crash finden. El Salvadors kontroverser Präsident Nayib Bukele etwa. Er verkündete in der Nacht auf Samstag, dass der kleine mittelamerikanische Staat wieder mal Bitcoin nachgekauft hat.

„El Salvador hat gerade 410 Bitcoin für nur 15 Millionen Dollar gekauft 🥳. Einige Leute verkaufen wirklich billig 🤷🏻♂️“, twitterte Bukele. Was er verschweigt: Die bisherigen BTC-Käufe von El Salvador für hunderte Millionen Dollar waren bisher ein sehr schlechtes Geschäft für das arme Land.

Börsennotierte Firmen im Krypto-Business werden im Bitcoin-Crash abgestraft

Korrektur nach Bullenmarkt

Der neuerliche Krypto-Crash geht Hand in Hand mit einem Einbruch an den Aktienmärkten. Diese erlebten die schlimmste Woche seit Beginn der Pandemie. Leitindizes wie der S&P500, der Dow Jones oder der Nasdaq Composite verloren diese Woche stark – je mehr Tech-Werte, desto stärker. Alles, was 2021 besonders boomte, wird nun als Risiko-Investments abgestraft. „Dies ist eine normale Korrektur in einem Bullenmarkt“, so Ivan Feinseth, Analyst bei Tigress Financial, gegenüber der Washington Post. „Hoffentlich erreichen wir einen Punkt, an dem der Pessimismus, die Verachtung und sogar die Angst so extrem sind, dass wir bald einen Boden erreichen. Die zugrundeliegenden Fundamentaldaten sind nach wie vor stark.“

Für börsennotierte Tech-Unternehmen wie jene Unicorns, die an die Börse streben, ist der Crash ein Problem. Investor:innen sind nach dem Unicorn-Hype 2021 nun vermehrt nicht mehr gewillt, sehr hohe Bewertungen zu bezahlen, wie sie 2021 auch in Europa üblich wurden. Bei all dem ist auch nicht zu vergessen, dass der Markt für Tech aber weiter attraktiv ist – digitale Lösungen sind in allen Branchen weiter stark gefragt, sowohl im B2C- als auch im B2B-Segment.

Crypto, Aktien & Unicorns: Warum Tech crasht

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