Krypto-Exchange FTX steigt bei US-Neobank Dave ein
Dave heißt Dave, weil die Macher der US-Neobank den Vergleich zum Kampf David gegen Goliath bemühen wollen. Doch jetzt bekommt das junge, börsennotierte Unternehmen einen Goliath der Krypto-Industrie zur Seite. Denn die dutzende Milliarden schwere Krypto-Exchange FTX hat angekündigt, satte 100 Millionen Dollar über ihren Venture-Arm in Dave zu investieren.
Dave ist dabei eine von mehreren Challenger-Banken in den USA, die den traditionellen Banken mit App, Karte und smarten Features den Rang ablaufen wollen. Das Investment durch FTX Ventures hat natürlich zur Folge, dass die Neobank nun Krypto-Assets in sein Angebot aufnehmen wird. „FTX US wird als exklusiver Partner des Unternehmens für Kryptowährungen fungieren, und die Parteien untersuchen derzeit Möglichkeiten, Zahlungen für digitale Vermögenswerte in die Dave-Plattform einzuführen und gleichzeitig die Kundenerfahrung für Dave-Mitglieder weiter zu verbessern“, heißt es in einer Aussendung.
Zutritt zu digitalen Assets
„Wir glauben, dass die Blockchain-Technologie das Potenzial hat, das finanzielle Spielfeld auf der ganzen Welt zu ebnen. Durch die Zusammenarbeit mit einem Weltklasse-Führer wie FTX US sind wir in der Lage, in die digitale Vermögensarena einzutreten, neue Wachstumsmöglichkeiten zu erkunden und die Erfahrung der Mitglieder zu verbessern“, so Jason Wilk, Vorstandsvorsitzender und Mitgründer von Dave.
Dave.com ist seit Anfang des Jahres an der Börse notiert. Der Weg dorthin führte über ein SPAC. Aktuell ist die Neobank dort 3,7 Milliarden Dollar wert. Auch für europäische und nicht nur für US-amerikanische Verhältnisse ist das eher klein. Revolut oder N26 sind viel höher bewertet, ganz zu Schweigen von anderen US-Playern wie Chime.
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Banking-App als Weg zum Endkonsumenten
Die US-Neobank, 2016 in Los Angeles gegründet, tut damit das, was immer mehr Neobanken tun: Krypto-Trading anbieten. Revolut aus Großbritannien, mittlerweile auch in den USA tätig, hat das bereits vor mehreren Jahren eingeführt, auch N26 will ein solches Angebot (vielleicht in Zusammenarbeit mit Bitpanda) bald einführen. Auch die börsennotierte Nubank aus Brasilien lässt seine Nutzer:innen indirekt in Krypto investieren, und zwar über Bitcoin-basierte ETFs.
Das 100-Millionen-Dollar-Investment in Dave.com ist eine unbesicherte Wandelanleihe, die mit einem Zinssatz von 3,00 % pro Jahr verzinst wird. Sie bietet FTX einen schnellen Einstieg in die Banking-Welt und könnte zeigen, wie die Services einer der größten Krypto-Börsen der Welt in einer Fnanz-App für Endverbraucher:innen integriert wird.
FTX von Sam Bankman-Fried sitzt derzeit am Drücker. Trending Topics führte erste gestern aus, wie das sehr junge Unternehmen gedenkt, die Krypto-Welt zu erobern und den aktuellen Marktführer Binance vom Thron zu stoßen. Zwar fokussiert sich FTX als Derivate-Börse vor allem auf Pro-Trader. Doch Partnerschaften mit jungen (oder älteren?) Banken eröffnen auch den Weg zu Millionen von Endkonsument:innen.
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