Absturz

Krypto-Kollaps: Bitcoin unter 20.000 Euro, Ethereum unter 1.000 Euro

Bitcoin & Ethereum. © salesblog_at auf Pixabay
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Die Frage, ob ein Krypto-Winter bevorsteht, ist für viele geklärt. Angesichts der aktuellen Entwicklungen haben Unternehmen wie Coinbase, Crypto.com oder BlockFi bereits reagiert und angesichts der massiven Rezessionsängsten Massenkündigungen durchgeführt. Weiter starrt die Branche gebannt auf die Entwicklung der Krypto-Kurse und fragt sich: Wie tief kann es noch gehen?

Sehr tief. Soeben ist Bitcoin als Marktführer auf weniger als 20.000 Euro gefallen – und damit auf ein Niveau, das man zuletzt im Dezember 2020 gesehen hat. Ethereum, die Nummer 2 am Markt, ist jetzt wieder dreistellig, an Krypto-Börsen wird für ETH nun weniger als 1.000 Euro bezahlt. Der Krypto-Markt insgesamt ist nun weniger als 900 Milliarden Dollar schwer. Der Rückgang seit dem Hoch bei 2,8 Billionen Euro im November 2021 beträgt mittlerweile knapp 70 Prozent.

Die makroökonomischen Bedingungen wiegen derzeit sehr schwer am Krypto-Sektor. Alleine heute Mittwoch, sind zwei wesentliche Ereignisse zu erwarten: Zum einen hat die Europäische Zentralbank (EZB) eine Notfall-Sondersitzung am Mittwoch angekündigt, weil es massive Verkäufe an den Anleihemärkten gibt. Zum anderen ist am Mittwoch die nächste Entscheidung der US-Notenbank Federal Reserve zu neuerlichen Zinserhöhungen fällig.

Die Stimmung an den Krypto-Märkten ist so miserabel wie selten zuvor, wie der „Fear & Greed Crypto Index“ zeigt:

Latest Crypto Fear & Greed Index

Hier die Verluste von Coins und Tokens seit ihren letzten Allzeithochs:

  • Bitcoin (BTC): -71%
  • Ethereum (ETH): -79%
  • XRP: -92%
  • Binance Coin (BNB): -71%
  • Cardano (ADA): -85%
  • Polkadot (DOT): -88%
  • Dogecoin (DOGE): -93%
  • Solana (SOL): -90%
  • Avalanche (AVAX): -90%
  • Tron (TRX): -83%
  • SHIBA INU: -91%
  • Litecoin (LTC): -90%
  • Polygon (MATIC): -88%
  • Decentraland (MANA): -87%
  • ApeCoin (APE): -92%
  • Terra Classic (LUNC): -100%

Auslöser des Crash sind klar die makroökonomischen Bedingungen. Die hohe Inflation der letzten Monate resultierte in der Zinswende, die in den USA schon passiert ist und in der EU im Juli ansteht. Höhere Zinsen bedeuten, dass Investor:innen aus Risiko-Assets gehen – das trifft die hoch spekulativen Kryptowährungen noch härter als die Tech-Aktien, zu denen es zuletzt hohe Korrelationen gab.

Der Crash hat zuerst die Terra-Blockchain mit den nun wertlosen LUNA- und UST-Token getroffen. Aktuell steht die Lending-Plattform Celsius Network vor der Zahlungsunfähigkeit. Am Ende haben beide Krypto-Projekte, 2021 von Investor:innen mit hohen Bewertungen versehen, Bank Runs gesehen. Das Vertrauen der Anleger:innen schwand drastisch, sie haben schnell versucht, ihre eingezahlten Assets in Sicherheit zu bringen.

Der Crash, der in den Krypto-Winter führt

Durchhalteparolen auf Social Media

Anzumerken ist, dass Bitcoin (siehe oben) nicht gar so drastisch verliert wie der Rest des Marktes. Mit einem Verlust von mehr als 70 Prozent gegenüber dem Allzeithoch im November 2021 gibt es aber nichts schönzureden. Nun gibt es vermehrt Durchhalte-Parolen in einschlägigen Krypto-Social-Medias („HODL!“) zu lesen. Immer wieder wird die 4-Jahres-These des Krypto-Markts bemüht, die auf den Bitcoin-Halvings beruht. Sie ist aber der Meinung vieler Expert:innen nach nicht tauglich, um Prognosen zu machen und vorherzusagen, wie lange der Krypto-Winter dauern wird. Dadurch, dass Krypto-Assets im Mainstream angekommen sind, wiegen makroökonomische Bedingungen deutlich schwerer als technische Upgrades.

Bitcoin-Entwicklung: Die schwierige These vom 4-Jahres-Zyklus

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