SEC-Klage

Krypto-Kurse: Einschlag der Binance-Klage hätte schlimmer sein können

Binance-App. © Kanchanara on Unsplash
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Die Veröffentlichung der Klage der US-Börsenaufsicht SEC gegen die größte Krypto-Börse Binance am Montag war genauso überraschend wie rückblickend erwartbar. bereits seit Monaten, wenn nicht Jahren, bahnt sich diese umfassende Klage, bei der es um Milliardenumsätze mit möglicherweise illegalen Geschäftsmodellen geht, an. Nun ist klar: Die SEC unter ihrem Chef Gary Gensler will nicht nur Binance zur Rechenschaft ziehen, sondern auch gleich klären, ob Krypto-Token wie SOL, ADA oder MATIC unter die Wertpapiergesetze der USA fallen und nicht bloß harmlose Utility-Token, sondern eigentlich Wertpapiere sind.

Nach der Veröffentlichung der Klage am Montag Abend ging es an den Krypto-Börsen natürlich gleich heiß her – und für viele Token um zehn Prozent hinunter. Der Einschlag der Binance-Klage ist in den Charts deutlich zu sehen. Doch von einer wirklichen Krisenstimmung ist eigentlich nicht viel zu sehen. Am Dienstag haben sich die Preise von Bitcoin, Ethereum, Solana, Cardano oder Polygon wieder sichtlich stabilisiert, wenn auch auf niedrigerem Niveau als zuvor. Zoomt man etwas heraus, sieht man, dass einige Krypto-Assets im 5-Tages-Vergleich nur einige Prozentpunkte verloren haben. Klar ist, dass die Binance-Währung BNB deutlich härter getroffen wurde, sie liegt klar im Minus:

SOL, MATIC, ADA: US-Börsenaufsicht sieht viele wichtige Token als Wertpapiere

Binance wankt, fällt aber nicht

Ist die Binance-Klage nun systemkritisch? Vorerst muss man sagen: Nein. Das Unternehmen hat angekündigt, sich vehement gegen die Vorwürfe der SEC – es geht um 13 unterschiedliche Klagen – zur Wehr zu setzen. Zu erwarten ist ein wohl längerer Rechtsstreit. Das unterscheidet den Binance-Fall auch jenen von FTX. Da kollabierte die einstmals zweit größte Krypto-Exchange der Welt innerhalb von wenigen Tagen. In knapp 10 Tagen FTX-Krise hat der Markt etwa 250 Milliarden Euro an Kapitalisierung eingebüßt – er fiel ab dem 5. November 2022 bei etwas mehr als einer Billion Euro auf dann nur mehr 777 Milliarden Euro, verlor also nach dem FTX-Kollaps etwa 25 Prozent seiner Marktkapitalisierung.

Im Vergleich dazu sind die etwa 37 Mio. Dollar Marktkapitalisierung (von 1,056 auf 1,019 Billionen Dollar), die der Krypto-Markt seit Bekanntwerden der SEC-Klag gegen Binance verloren hat, kaum bemerkenswert – da gibt es viele andere Handelstage, an denen die Preise stärker reagieren. Nennenswert ist auch, dass es keine enormen Abhebungen bei Binance gibt. Laut den Analyst:innen bei Glassnode waren es etwa 10.000 BTC, die Nutzer:innen nach der Klage abgehoben haben. Das laut CryptoQuant-CEO Ki Young Ju die größten BTC-Abflüsse auf Binance in diesem Jahr, im Vergleich zu anderen Marktphasen aber eher kleine Bewegungen:

Währenddessen heißt es bei Binance: „Alle Vermögenswerte der Nutzer auf Binance und Binance-Partnerplattformen, einschließlich Binance.US, sind sicher und geschützt, und wir werden uns energisch gegen alle gegenteiligen Behauptungen verteidigen. Vielmehr scheint das Vorgehen der SEC in diesem Fall dem Bemühen zu dienen, anderen Regulierungsbehörden die Zuständigkeit abspenstig zu machen – und Investoren scheinen nicht die Priorität der SEC zu sein. Aufgrund unserer Größe und unseres weltweiten Bekanntheitsgrades ist Binance ein leichtes Ziel, das nun in der Mitte eines regulatorischen Tauziehens in den USA gefangen ist.“

FTX-Kollaps kostete den Krypto-Markt bereits 250 Milliarden Dollar

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