Krypto-Startups: Finanzierung sinkt im fünften Quartal in Folge
Die Finanzierung von Krypto-Startups wird immer knapper. Das in die Branche fließende Risikokapital sank im zweiten Quartal 2023 laut TechCrunch im fünften Quartal in Folge. Es lag bei rund 2,34 Milliarden US-Dollar weltweit. Investor:innen sind dieser Tage grundsätzlich sehr vorsichtig mit Startup-Finanzierungen. Davon sind Krypto-Jungfirmen nicht ausgenommen. Geldgeber:innen halten sich zurück, da sie Risiken durch eine strenge Regulierung und eine unsichere Wirtschaft fürchten.
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Regulatorischer Gegenwind in den USA
Laut PitchBook-Daten lag der Spitzenwert der Krypto-Startup-Finanzierungen im zweiten Quartal 2023 bei 2,34 Milliarden Dollar für 382 Transaktionen. Das bedeutet jedoch einen deutlichen Rückgang gegenüber dem Spitzenwert von 12,14 Milliarden Dollar, den die Branche im ersten Quartal 2022 erreichte. Die größten Finanzierungen im 2. Quartal 2023 waren Series B-Runde von LayerZero in Höhe von 120 Millionen Dollar sowie die Series C-Runde von Worldcoin in Höhe von 115 Millionen Dollar.
Dieser Rückgang des Kapitaleinsatzes könnte auf den regulatorischen Gegenwind in den USA zurückzuführen sein. Dieser hat dazu geführt, dass viele kryptobezogene Geschäftsabschlüsse im zweiten Quartal wie traditionelle Risikostrukturen strukturiert wurden. Dazu gehört die Beschaffung von Eigenkapital im Gegensatz zu Token-Investitionen oder einfachen Vereinbarungen für zukünftige Token.
Bewertungen von Krypto-Startups sinken
Regulierungen haben den Optimismus in der Branche gedämpft, aber es gibt auch eine Reihe anderer Faktoren, die eine Rolle spielen. Eine Handvoll beliebter Krypto-Startups meldete letztes Jahr Insolvenz an, was das Vertrauen in die Branche erschütterte. Einige traditionelle Firmen verließen das US-Ökosystem ganz, als sich der Markt drehte. Es war auch nicht hilfreich, dass Investor:innen plötzlich einen viel kritischeren Ansatz verfolgten und Gewinne über Wachstum stellten.
Laut Lydia Chiu vom Krypto-Unternehmen Ava Labs sind die Bewertungen in der Branche von der ersten Hälfte des Jahres 2022 bis zur zweiten Hälfte des Jahres 2022 um 50 Prozent gesunken. Seitdem seien die Bewertungen von Krypto-Startups bis zum ersten Halbjahr 2023 um weitere 15 Prozent gesunken, insgesamt also um fast 70 Prozent im Jahresvergleich. Das ist ein starker Rückgang – Startups, die beispielsweise im Jänner 2022 Geld aufgenommen haben, würden sich heute schwer tun, wieder Kapital zu beschaffen, ohne eine Downround durchzuführen.
Doch die Situation für die Krypto-Startup-Szene könnte sich bald wieder verbessern. „Dieser Trend wird sich nicht unbedingt umkehren, aber er könnte sich im dritten Quartal verlangsamen oder weniger stark ausfallen“, zitiert TechCrunch Chiu.