Studie

KSV1870: Mehr als die Hälfte der Betriebe vom Arbeitskräftemangel betroffen

SYMBOLBILD: Arbeitskräfte laut KSV1870 immer gefragter © 089PHOTOSHOOTINGS ON PIXABAY
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Mehr als die Hälfte (58 Prozent) der österreichischen Unternehmen sind derzeit vom akuten Personalmangel betroffen. Das ergibt eine neue Studie des KSV1870. Besonders dramatisch ist die Lage in der Industrie, wo sieben von zehn Betriebe über fehlende Mitarbeiter:innen klagen. Dadurch entstehen hohe Zusatzbelastungen für bestehende Angestellte und ein signifikanter Kostenfaktor. Zudem müssen Unternehmen neue Aufträge häufig ablehnen. 20 Prozent der Betriebe wollen in diesem Jahr trotz wirtschaftlicher Herausforderungen mehr Leute einstellen.

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KSV1870 empfiehlt finanzielle Anreize für bestehendes Personal

„Der Mangel an Arbeitskräften ist eines der zentralen Themen der Gegenwart. Hier braucht es schleunigst einen Schulterschluss zwischen politischen Entscheidungsträgern und der Wirtschaft. Bloße Lippenbekenntnisse werden nicht ausreichen, um das Problem in den Griff zu bekommen. Der Mangel an Mitarbeiter:innen ist ein Thema für die nächsten zehn Jahre, dem wir uns heute intensiv widmen müssen“, erklärt Ricardo-José Vybiral, CEO der KSV1870 Holding AG.

Gleichzeitig hat der akute Personalmangel auch Auswirkungen auf die Situation in den Firmen. Das bestehende Personal sei stark belastet und es brauche mehr finanzielle Anreize, um Angestellte in den Unternehmen zu halten. „Die Personalsuche ist das eine, gleichzeitig dürfen die Betriebe aber nicht darauf vergessen, auch für das bestehende Team attraktiv zu bleiben. Auch deshalb, weil es im Moment die Arbeitnehmer sind, die sich ihren Arbeitgeber de facto aussuchen können“, so Vybiral.

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Unternehmen planen trotz Schwierigkeiten Neueinstellungen

Zudem ist es laut KSV1870 eine besorgniserregende Entwicklung, dass immer mehr Unternehmen aufgrund fehlenden Personals zuletzt nicht nur Umsatzeinbußen hinnehmen, sondern auch neue Aufträge ablehnen mussten. Als weitere Negativfolgen gelten eine geringere Produktauswahl, der Verlust der Wettbewerbsfähigkeit und eine verringerte Innovationsstärke.

Im Vorjahr mussten zwölf Prozent der Unternehmen Arbeitskräfte einsparen, vor allem aufgrund der generellen Kostenentwicklungen. Auch in diesem Jahr dürfte das bei jedem zehnten Betrieb der Fall sein, gleichzeitig planen jedoch 20 Prozent, ihren Personalstand zu erhöhen. Parallel dazu rückt auch das Thema der Teilzeitarbeit immer mehr in den Vordergrund: Alleine in den vergangenen beiden Jahren hat sich laut der Analyse der Anteil an Teilzeitarbeitskräften bei 28 Prozent der Betriebe erhöht.

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Trend zur Teilzeitarbeit kostet viel wirtschaftliches Potenzial

Vybiral empfiehlt allerdings, die Vollzeitarbeit attraktiver zu gestalten, da durch den Trend zur Teilzeitarbeit viel wirtschaftliches Potenzial verloren gehe. Wichtig seien auch mehr Anreize dafür, nach dem Erreichen des faktischen Pensionsantrittsalters beim Unternehmen zu bleiben. „Wenn jemand länger arbeiten möchte als er gesetzlich müsste, dann sollte er auch die Möglichkeit dazu haben. Das geht natürlich nicht ohne gewisse Anreize, wie etwa ein steuerbegünstigtes Einkommen über das faktische Pensionsalter hinaus“, so Vybiral.

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