Strategie

Künstliche Intelligenz: Das sind die AI-Ziele der Regierung

Digital- und Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck. © Trending Topics
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„Die österreichische Bundesregierung erachtet das Potential von Künstlicher Intelligenz für nahezu unbegrenzt“, heißt es in einer Aussendung des Wirtschaftsministeriums. Die Regierung arbeite deshalb an einer „Bundesstrategie“ für Künstliche Intelligenz, der Artificial Intelligence Mission Austria 2030, kurz „AIM AT 2030“. Eine ressortübergreifende Arbeitsgruppe soll die Strategie bis Herbst 2019 erarbeiten – diesen Vorschlag brachten Infrastrukturminister Norbert Hofer (FPÖ) und Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP) am Mittwoch in den Ministerrat ein, der den Antrag in der Sitzung beschlossen hat.

Vom White Paper zum Folder zum Strategiepapier

„Daten- und die Datennutzung sind das Öl der Zukunft. Artificial Intelligence und Robotics stellt eine große Möglichkeit für Österreich und für Europa dar, in der Industrialisierung wieder ganz weit nach vorne zu kommen“, sagt Schramböck. Die Zukunft will aber gut geplant sein. Deshalb hat der eigens eigerichtete „Österreichische Rat für Robotik und Künstliche Intelligenz“ zunächst zwei Jahre lang ein White Paper erstellt, das als „Informationsgrundlage“ dienen soll, wie in dem Ministerratsvortrag steht.

Auf Basis des White Papers haben das BMVIT und das BMWD gemeinsam einen „Mission Statement Folder“ erstellt. Dieser solle „das Handlungspotenzial und den Rahmen für Österreich als Schlüsselfigur im internationalen Kontext“ darlegen. Nun wird eine Arbeitsgruppe eingerichtet, die planmäßig im Jänner 2019 ihre Arbeit aufnehmen und im Herbst ein Strategiedokument vorlegen soll.

Die Ziele, die die Bundesstrategie für Künstliche Intelligenz verfolgen soll, sind im Ministerratsvortrag bereits umrissen. So soll die Abhängigkeit von internationalen Marktführern reduziert werden. Dazu soll vor allem in Grundlagenforschung investiert werden, um Österreich als internationalen Forschungsstandort für AI zu positionieren.

Bund gab in 5 Jahren 350 Mio. Euro für AI aus

Das BMVIT hat in den fünf Jahren bis 2017 etwa 210 Millionen Euro in F&E von Künstlicher Intelligenz investiert und die Fördermittel der Forschungs-Förderungs-Gesellschaft FFG fließen etwa zu einem Viertel in AI- und Robotics-Projekte, in absoluten Zahlen waren das 2017 rund 100 Millionen Euro. Insgesamt flossen laut „Mission Statement“ zwischen 2012 und 2017 rund 350 Millionen Euro Fördergelder des Bundes in die AI-Forschung. Um wieviel diese Ausgaben steigen sollen, ist jedoch noch unklar. Jedenfalls werden neue, geförderte Forschungszentren entstehen – etwa das „Big Data Analytics & Artificial Intelligence Research Center“ (BARC) an der FH Joanneum in Graz.

Weiters, steht in dem Ministerratsvortrag, soll der Einsatz von AI in KMU gefördert und die Rahmenbedingungen für die Gründung von Startups verbessert werden. Das BMWD gibt pro Jahr derzeit rund 20 Millionen Euro Fördergelder für bis zu 70 Projekte in Unternehmen aus.

Zwei konkrete Bereiche liegen BMVIT und BMWD besonders am Herzen: AI soll das Gesundheitswesen voranbringen, Stichwort Früherkennung und Active Assisted Living. Und AI soll auch die Polizeiarbeit unterstützen. Die öffentliche Verwaltung soll mit gutem Beispiel vorangehen und AI-gestützte Services anbieten.

Fehlentwicklungen gegensteuern, aber kein Grundeinkommen

Es sollen aber auch Maßnahmen entwickelt werden, die mögliche Fehlentwicklungen, die sich aus AI für die Gesellschaft ergeben können, entgegenwirken können. Ein Grundeinkommen wird nicht dazu zählen, wie Schramböck bereits mehrmals betonte – das entspreche nicht der Regierungslinie (zuletzt auch im Interview mit Trending Topics). Stattdessen möchte man möglichen Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt mit Bildungsmaßnahmen begegnen.

Die Arbeitsgruppe will die Regierung ressortübergreifend einrichten – neben BMWD und BMVIT werden auch Bildungsministerium, Sozialministerium, das Bundeskanzleramt und Vertreter aus Wissenschaft und Privatwirtschaft eingebunden sein.

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