Künstliche Intelligenz spürt Plastikmüll im Meer auf
Die automatische Analyse von Satellitenbildern könnte künftig dabei helfen, Plastikmüll im Meer zu entdecken und so gezielter zu entfernen. Britischen Forschern ist es erstmals gelungen, eine künstliche Intelligenz entsprechend zu trainieren. Sie kann nun treibenden Plastikmüll im Meer auf Satellitenbildern von natürlichem Schwimmgut wie Algen unterscheiden.
In der Studie setzten die Forscher des Plymouth Marine Laboratory Satellitenbilder des ESA-Satelliten Sentinel-2 ein. Die Software schaffte es schließlich, Plastikteile zu erkennen, die größer sind als 5 Millimeter. Plastikmüll konnte in den Tests in 86 Prozent der Fälle erfolgreich von Algen und anderem natürlichen Treibgut unterschieden werden.
+++ Der deutsche „SeeElefant“ soll Meere von Plastikmüll befreien +++
Satelliten und Drohnen gegen Plastikmüll
Für den „Floating Debris Index“ haben die Forscher „optische Signaturen“ von schwimmenden Plastik anhand früherer Studien und gesicherter Bilder erstellt und dann dasselbe für natürliches Treibgut durchgeführt. Mit den Daten wurde die Software trainiert. „This method will hopefully provide a stepping stone for satellites and drones to be used to tackle the marine plastics problem at the end of the product lifecycle“, sagt Lauren Biermann, die leitende Autorin der Studie. Das System, so hofft die Forscherin, könne ein Sprungbrett für den Einsatz von Satelliten und Drohnen zur Bekämpfung des Meeresplastik-Problems sein.
+++ Meere könnten sich laut Forschern bis 2050 vollständig erholen +++
Die Studie wurde vorerst an vier unterschiedlichen Meeresregionen durchgeführt, in Schottland und Kanada, sowie Ghana und Vietnam. „The first step towards developing an operational method of detecting floating plastic patches in waters all over the world“, wie die Forscher schreiben. Es sei also ein erster Schritt, schwimmenden Plastikmüll auf der ganzen Welt aufzuspüren.