Die vom österreichischen Gebäudesektor verursachten Emissionen müssen deutlich sinken und daher sind auch in dem Bereich händeringend Innovationen gesucht. Eine Alternative zu Kohle und Gas ist die Nutzung einer Luftwärmepumpe. Diese nimmt Wärme auf geringem Temperaturniveau auf, beispielsweise aus der Außenluft, und gibt diese bei höheren Temperaturen an das Heizsystem wieder ab. Dafür wird elektrische Energie benötigt, welche somit die Energieeffizienz mindert. Das Tiroler Startup Lambda hat aber nun Luftwärmepumpen entwickelt, welche diese Effizienz deutlich steigern sollen. Dafür wurden sie nun mit dem Verbund-E-Novation Award (Verena) ausgezeichnet. Dieser wird im Rahmen des Staatspreises Innovation als Sonderpreis an Unternehmen im Energiesektor vergeben.
Fusionsenergie: „Es gibt die Sonne schon, wir müssen sie nicht neu erfinden“
Weniger Lärm und Energieverlust
Anfang 2019 wurde das Tiroler Startup Lambda von Florian Entleitner und Florian Fuchs gegründet. Der Grundstein zur Gründung des Unternehmen wurde mit Entleitners Masterarbeit im Zuge des Studiengangs Umwelt- Verfahrens- und Energietechnik des Management Center Innsbruck (MCI) gelegt. Bei der Recherche für die Masterarbeit stieß Entleitner auf ein Verfahrenskonzept, welches den Wärmeübergang in Wärmepumpenverdampfern maßgeblich verbessern soll. Dieses Verfahren üvbertrugen die beiden Gründer auf die Praxis und nahmen 2019 den ersten Luft/Wasser Prototypen-Wärmepumpe mit 3K Prozess in Betrieb.
Bei dem 3K-Prozess, wird der Wärmefluss zwischen der Energiequelle Luft und dem Kältemittel in der Pumpe um das Vier- bis Sechsfache verbessert, so das Jungunternehmen. Dadurch würde die Energieeffizienz gesteigert und die Stromkosten und der Schallausstoß des dazugehörigen Ventilators gesenkt. Durch das von ihnen entwickelte Verfahren, verringere sich der Stromverbrauch bei gleicher Wärmeleistung gegenüber dem derzeit höchsten Energieeffizienzstandard für Wärmepumpen A+++ um 26 Prozent, so die Angaben des Jungunternehmens.
Als Kältemittel nutzt Lambda Propan, welches ein natürliches Kältemittel ist und klimafreundlicher ist als bei anderen Wärmepumpen eingesetzten Treibhausgase.
12.000 Euro als Gewinn
Bereits zum 19. Mal wurde der Sonderpreis Verena des Staatspreises Innovation heuer vom österreichischen Stromunternehmen Verbund vergeben. Der Verbund-Vorstandsvorsitzende Michael Strugl zu den Gewinnern: „Der diesjährige Preisträger Lambda zeigt vor, wie wir die Energiewende schaffen. Indem wir vorhandene Lösungen und Prozesse immer wieder kritisch analysieren und prüfen, wo Verbesserungen möglich sind. Das sind genau die Unternehmenspersönlichkeiten, die wir zum Erreichen der Energie- und Klimaziele brauchen.“ Der Sonderpreis richtet sich an innovative Projekte zu den Themen Energieeffizienz, Energiemanagement und Smart Grids, Elektromobilität sowie Strom aus erneuerbaren Energien. Dotiert ist der Preis mit 12.000 Euro.