Lastenräder und Busgaragen könnten Wiener Paketzustellung grüner machen
In Wien läuft derzeit ein Testprojekt, in dem Lastenräder die klassische Paketzustellung übernehmen. Als Verteilerzentren dienen dabei Bus-Garagen und Straßenbahn-Remisen der Wiener Linien, die tagsüber weitgehend leer stehen. Ziel ist es, den innerstädtischen LKW-Verkehr zu reduzieren. Die Erkenntnisse aus dem Projekt „Remihub“ werden von Wissenschaftlern der TU Wien und tbw Research ausgewertet – ob das Projekt eine dauerhafte Fortsetzung findet, ist aber noch unklar.
Kein Lärm, kein CO2
In dem Testlauf werden Pakete von DPD per Lastenrad zugestellt. Der private Paketdienstleister liefert die Pakete in der Früh in die Busgarage Spetterbrücke in Ottakring, wo die Fahrradboten-Firma Heavy Pedals die Verteilung in Wien übernimmt. „Unsere Lastenräder haben viele Vorteile: Sie machen keinen Lärm, stoßen kein klimaschädliches CO2 aus und brauchen wenig Platz im Stadtverkehr“, sagt Florian Weber, Geschäftsführer von Heavy Pedals.
„Städtische Frachtflächen rar“
Große Paket-Verteilerzentren liegen üblicherweise im „Speckgürtel“ außerhalb der Stadt und sind für eine Zustellung per Fahrrad aufgrund der großen Distanzen ungeeignet. Umgekehrt gibt es innerhalb der Stadt kaum Flächen, die als Zwischenlager für die Pakete in Frage kommen. „Städtische Frachtflächen sind rar, insofern befürworten wir die Idee, Öffi-Garagen als Hub für die Paketzustellung einzusetzen, und sind mit dem Testlauf äußerst zufrieden“, sagt Daniel Neumann, Geschäftsführer von Gebrüder Weiss, dem größten Gesellschafter von DPD in Österreich. Auch Florian Weber von Heavy Pedals hofft, dass es in Zukunft mehr dieser „Mikro-Hubs“ in der Stadt gibt.
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Wiener Linien: Ausweitung „vorstellbar“
Diese Zweitnutzung von temporär leerstehenden Gebäuden der Wiener Linien taugt aber nicht nur für die Verteilung von Paketen. 2019 gab es einen ersten Testlauf, in dem Essen für Kindergärten und Schulen per Lastenrad ausgeliefert wurden. Als Verteilerzentrum diente die Straßenbahn-Remise in der Attemsgasse in Kagran. „Wir können uns eine Ausweitung des Projekts durchaus vorstellen“, stellt Wiener-Linien-Geschäftsführer Günter Steinbauer in Aussicht.
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