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Lawrence Leuschner: Tier-Gründer will alle Firmenanteile spenden

Tier Mobility-Mitgründer Lawrence Leuschner. © Trending Topics
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Das Berliner Startup Tier Mobility hat sich in der europäischen Startup-Szene eine Sonderstellung aufgebaut. Anstatt wie etwa Konkurrent Circ an die US-Mitbewerber zu verkaufen, ist die Berliner Firma eigenständig geblieben und hat sogar selbst Zukäufe gemacht – und zwar die E-Moped-Flotte des gescheiterten Anbieters Coup. Derzeit stehen die Zeichen auf Expansion, und zwar sowohl in regionaler Hinsicht als auch in Hinblick auf das Angebot, das multimodaler werden.

Nun lässt Mitgründer und CEO Lawrence Leuschner mit einer ganz besonderen Aktion von sich hören. Er kündigte an, dass er im Falle eines Exits seine gesamten Anteile an Tier Mobility spenden möchte. Und zwar nicht an irgendwen oder irgendwas, sondern an die von ihm ins Leben gerufene neue Firma Blue Impact Ventures. Diese hat er unter der Beratung der Stiftung „Founders Pledge“ in England gestartet.

“Ich habe alles, was ich brauche! Eine wunderbare Beziehung, einen gesunden Körper und Geist, großartige Freunde und Familie, ein schönes Zuhause, und ich durfte viele Ort sehen“, so Leuschner gegenüber der Bild-Zeitung. Nun wolle er mit seinem vermögen dazu beitragen, weitere Sustainability-Startups zu unterstützen, in die Blue Impact Ventures investiert. Zum Portfolio gehören etwa Nude Food, Planetly oder Gyant.

Viele Millionen Euro

Am Papier werden Leuschners Anteile an Tier Mobility auf einen Wert von etwa 40 Millionen Euro geschätzt. Die Bewertung des E-Scooter-Startups soll sich nach mehreren Investmentrunden auf mittlerweile 300 Millionen Euro belaufen, Leuschner hält noch etwa 14 Prozent des Unternehmens. Bis dato haben Investoren rund 130 Millionen Dollar in das junge Unternehmen gepumpt.

Laut Leuschner ist die Entscheidung, seine Anteile im Falle eines Exits zu spenden, unumkehrbar, er hätte dazu eine entsprechende Vereinbarung unterzeichnet. Fraglich ist, wie viel die Tier-Anteile tatsächlich wert sind. Käufer könnten, müssen aber nicht die Bewertung zahlen, die eine Firma aufruft – das ist natürlich Verhandlungssache. Bei einem Verkauf von Startups ist es auch oft üblich, dass große Teile durch Aktien gezahlt werden.

Auch Tier-Mitgründer Matthias Laug folgt Leuschners Beispiel. Spannend wird, ob auch andere Founder in Europa sich dazu entscheiden, ihre Anteile für die gute Sache aufzugeben.

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